Die Nachhilfestunde 32: ein neues Leben

 

Als sie wenige Stunden später nach Hause gekommen waren, wollte Peggy am liebsten nur noch ein heißes Bad nehmen und sich dann ganz schnell ins Bett kuscheln. In ihrem Bauch grummelte es, Kopfschmerzen deuteten sich an und sie konnte nur hoffen, dass das keine beginnende Erkältung war! Deswegen war sie nicht sonderlich begeistert, als sie vor dem Haus ein fremdes Auto stehen sah. Auch Mark war verwundert. >>Vielleicht hat Sascha Besuch?<< vermutete er, als sie hineingingen und Stimmen aus der Küche hörten. Als Peggy sah,wer da mit Sascha am Tisch saß, blieb ihr Herz stehen: Laura! Sie warf Mark einen erschrockenen Blick zu, der nicht weniger unerfreut aussah. >>Wie kannst du es wagen, hier aufzutauchen?<< fuhr er sie an, Sascha hob beschwichtigend die Hände. >>Ganz ruhig.Ich hab sie eingeladen!<< - >>Noch schlimmer! << - >>Du kannst mir ja wohl nicht vorschreiben, wen ich treffe,oder?<< antwortete Sascha gereizt. >>Laura und ich sind nun mal befreundet. << - >>Genau. << Mit einem vor Triumph triefenden Lächeln stand Laura auf und hob erstaunt die Augenbrauen, als sie Peggy wiedererkannte. >>Ach nee. Sag bloß, das Püppchen ist deine Freundin!<< Peggy biss die Zähne zusammen und bemühte sich, ihrem Blick standzuhalten. Es war mehr als unschön, dieser Frau Aug und Aug gegenüber zu stehen, vorallem weil Peggy inzwischen wusste, wie sehr sie Mark damals verletzt hatte! >>Es geht dich zwar nichts an,aber ja. Sie ist meine Freundin. << erwiderte Mark, mühsam um Beherrschung bemüht. >>Ich wusste gar nicht, dass du jetzt auf blond und blauäugig stehst. << Laura lachte, und Peggy verkrampfte sich immer mehr. Blöde Kuh! >>Ich kann dich nur warnen, Kleines. << sprach Laura sie an. >>Mark wird dir die Welt zu Füßen legen, dich nach allen Regeln der Kunst bezirrzen und dich nie wieder gehen lassen wollen! Am Anfang mag das noch ganz toll sein, aber du wirst feststellen, dass es furchtbar einengt und dir jegliche Freiheit raubt!<< - >>Ich glaube nicht, dass ich von Ihnen irgendwelche Ratschläge nötig habe. << entgegnete Peggy sofort. Was bildete die sich ein?! >>Sie waren schließlich diejenige, die ihn verlassen hat!<< Laura blinzelte überrascht, ihr Blick wanderte zu Mark. >>Du hast ihr von damals erzählt?<< flüsterte sie, Mark nickte. >>Sie hat das Recht auf Wahrheit. << - >>Das geht sie doch überhaupt nichts an! Das war eine Sache zwischen mir und dir!<< - >>Eine Sache, die endgültig gegessen ist, richtig. Und deswegen kann Peggy ruhig über alles Bescheid wissen. << Laura presste ihre Lippen zusammen und schluckte. >>Tatsächlich? Wirklich über alles?<< Mark antwortete nicht, es entstand eine angespannte Stille im Raum, während Peggy ihn unsicher ansah. Sollte er ihr doch noch etwas verschwiegen haben? Sascha war derjenige, der die Situation mit einem gequälten Lächeln aufbrach. >>Laura, vielleicht ist es besser, wir gehen zu mir nach oben. << Er trat aus der Küche und schaute sich abwartend nach Laura um, die einen Schritt näher an Mark herangetreten war. >>Die Schuld lag nicht bei mir alleine. << sagte sie leise. >>Vergiss das nicht!<< Und damit folgte sie Sascha die Treppe nach oben.Mark atmete tief aus, fuhr sich durch das Gesicht und bemerkte Peggys prüfenden Blick. Er schüttelte den Kopf. >>Sie will dich nur verunsichern. << - >>Was meint sie damit, dass die Schuld nicht nur bei ihr lag?<< - >>Nichts. << - >>Umsonst hat sie das doch nicht gesagt. << - >>Peggy, bitte!<< Mark nahm ihr Gesicht in seine Hände und streichelte es sanft. >>So wie ich Laura kenne, wird sie noch eine Weile ihr Gift versprühen und dann so schnell verschwinden, wie sie aufgetaucht ist. Es lohnt sich also nicht, wegen ihr Nerven zu lassen! << Peggy dachte über seine Worte nach. Einerseits hatte recht, es wäre so anstrengend, sich ständig wegen ihr Gedanken zu machen, aber wenn da vielleicht doch noch etwas war? Etwas, das Mark ihr trotz allem nicht anvertraute? Sie seufzte. Falls es tatsächlich Lauras Vorhaben gewesen war, sie zu verunsichern, war ihr das bestens gelungen! Sie fröstelte leicht, als sie eine Gänsehaut überkam. >>Ich verschwinde noch kurz im Bad und gehe dann ins Bett, okay?<< sagte sie und rieb sich die Arme. >>Sicher. Darf ich mich zu dir legen?<< fragte Mark, Peggy musste lächeln. >>Ich wäre enttäuscht, wenn du es nicht tätest!<<

 

 

 

Entgegen Peggys Hoffnungen, hatte sich ihr Zustand am nächsten Morgen nicht verbessert. Im Gegenteil, das Rumoren im Bauch war stärker,die Kopfschmerzen heftiger geworden und ihre Stirn glühte, weswegen sie nun mit dem Fieberthermometer im Mund dalag und Mark davon zu überzeugen versuchte, dass er trotzdem arbeiten gehen konnte. >>Ich bin nicht totkrank. Das ist sicher nur eine leichte Erkältung. << nuschelte sie, während sie auf das Piepsen des Thermometers wartete. Mark schüttelte den Kopf. >>Glaubst du ich habe eine ruhige Minute, wenn ich weiß,dass es dir schlecht geht?<< - >>Deswegen kannst du aber nicht einfach deinen Unterricht ausfallen lassen. Stell dir vor, wie enttäuscht diese Johanna wäre, wenn sie dich, ihren Schwarm und einzigen Lichtblick des Schulalltags, nicht sieht. << Er musste lachen. >>Einziger Lichtblick?<< - >>Das warst du jedenfalls für mich immer!<< Da ertönte das Piepen und Peggy nahm das Thermometer in die Hand. >>37,9.<< - >>Du hast Fieber!<< - >>Quatsch. 37,9 ist subfibral. << - >>Ob subfibral oder nicht. << grinste Mark über den eben neugewonnenen Fachbegriff. >>Wenn es dir nicht gut geht, bleibe ich hier. << Peggy seufzte und schloss für einen Moment die Augen. Dann richtete sie sich auf und nahm seine Hände. >>Ich nehme jetzt eine Kopfschmerztablette, trinke heißen Tee und dann werde ich schlafen! Den ganzen Vormittag. Was soll mir da passieren? Also kannst du ruhigen Gewissens arbeiten gehen. << Mark sah sie unsicher an. Einerseits wusste er,dass sie recht hatte, andererseits war ihm noch immer nicht ganz wohl bei dem Gedanken. >>Und du versprichst mir,dass du im Bett liegen bleibst?<< Peggy hob zwei Finger. >>Hoch und Heilig! << - >>Also gut. << Mark stand auf, nahm seine Tasche und die Autoschlüssel und warf Peggy noch einen letzten besorgten Blick zu. >>Bitte melde dich, wenn was ist!<< Sie nickte und unterdrückte ihren Hustenreiz so gut es ging, um Mark nicht noch mehr zu beunruhigen, und lächelte, als er ihr noch einen sanften Kuss auf die heiße Wange gab und sie dann alleine ließ.Peggy atmete tief aus und fuhr sich durch das Gesicht. Sie wusste, dass sie gelogen hatte. Ihr ging es wesentlich schlechter,als behauptet,zumal sie Mark die Bauchschmerzen verschwiegen hatte, aber sie wollte einfach nicht, dass er sich zu viele Sorgen um sie machte. Außerdem war sie es gewohnt, so etwas erstmal herunterzuspielen. Das hatte sie früher auch immer getan, damit ihre Eltern sie nicht noch mehr überwachten. Jetzt war sie erwachsen, also konnte sie selber entscheiden,was das Richtige war. Sie legte sich hin, hüllte sich in die Bettdecke, zog die Beine an und schloss die Augen. Sie konnte sich nicht erinnern,wann sie das letzte Mal so schlapp und müde gewesen war. Doch, damals bei ihrer Lungenentzündung...schnell verwarf sie die Erinnerung und wartete darauf, dass der Schlaf sie in sein Traumland abholte.Als sie erwachte und einen müden Blick auf den Wecker warf, war es bereits Mittag. Sie hatte tatsächlich den halben Tag verschlafen! Ihr fiel ein,dass sie sich gar nicht von der Arbeit abgemeldet hatte, doch gleichzeitig war ihr diese Tatsache egal. Schließlich wollte sie dort eigentlich sowieso nicht mehr hin. Prüfend legte sie eine Hand auf die Stirn, sie glühte noch immer. Oh scheiße, dachte sie. Scheiße,scheiße, scheiße...Da hörte sie, wie die Zimmertür geöffnet wurde und gleich darauf drang ein süßlicher Duft an ihre Nase. Das war heiße Schokolade, ganz sicher! Doch aus irgendeinem Grund reagierte ihr Magen heute mit einem widerwilligen Grummeln auf den sonst so geliebten Schokoladenduft.Peggy öffnete die Augen ein Stück weiter und sah Mark mit einer Tasse in der Hand neben dem Bett stehen. >>Geht's dir besser?<< fragte er leise. Mühsam schüttelte sie den Kopf, jetzt konnte auch sie ihren schlechten Zustand nicht mehr verbergen. Mark stellte die Tasse ab, setzte sich neben sie und gab ihr einen sorgenvollen Kuss auf die Hand. >>Oh Baby!<< - >>Mach dir keine Sorgen!<< flüsterte Peggy. >>Unkraut vergeht nicht!<< Er strich ihr die Haare aus der verschwitzten Stirn. >>Ich würde sagen, du bist definitiv nicht mehr subfibral!<< sagte er, als er fühlte, wie heiß ihre Haut war. Sie sah gerade so wahnsinnig schwach aus und ihm tat es in der Seele weh, sie so zu sehen! Wenn er ihr nur irgendwie helfen könnte ... da verkrampfte sich plötzlich ihre Hand und sie presste die Augen zusammen, als ein heftiger Schmerz durch ihren Bauch fuhr! Mark erschrak. >>Was hast du?<< - >>Nichts, gar nichts. << sagte Peggy schnell und versuchte, gegen den Schmerz zu atmen. >>Irgendeinen Krampf im Bauch. Der ist gleich wieder weg. << - >>Woher willst du das wissen?<< - >>Ich hatte das schon öfter, in den letzten Tagen. << - >>Und du sagst mir kein Wort davon?<< - >>Halb so wild, ehrlich. << Peggy versuchte, zu lächeln, doch das widerliche Druckgefühl wollte sich nicht so leicht vertreiben lassen, wie gestern und vorgestern, als sie es schon einmal gespürt hatte. Erneut wurde sie von einer Hitzewelle erfasst, ihr wurde schlecht... >>Ich glaube, ich muss mal ins Bad. << Sie schlug die Bettdecke zurück und ergriff Marks Hand, doch als sie sich hochziehen wollte, stachen die Schmerzen erneut heftig zu! Sie schrie auf und ließ sich zurückfallen. Mark sprang auf. >>Okay, das reicht! Ich rufe jetzt einen Arzt!<< - >>Bloß nicht! Ich hasse Ärzte!<< wimmerte Peggy und krümmte sich zusammen, die Hände auf den Bauch gepresst. Wieso tat das nur so verdammt weh? Und wieso verflog der Schmerz nicht wieder? >>Keine Widerrede!<< Mark griff nach seinem Handy.>>Schau dich doch an!<< - >>Keinen Arzt! Ich will das nicht! << flehte sie und Mark schüttelte den Kopf, verständnislos über solche Unvernunft. Manchmal konnte dieses Mädchen echt verdammt stur sein!>>Dann eben deinen Vater!<< entschied er und wusste, dass Peggy das noch viel weniger gefallen würde. Ihr entsetzter Blick verriet alles, aber in dem Fall musste er ausnutzen, dass sie sich kaum bewegen und ihn so auch nicht davon abhalten konnte, die Nummer zu wählen. >>Das verzeihe ich dir nie!<< murmelte sie gequält, streckte jedoch gleichzeitig die Hand nach ihm aus. Mark trat zu ihr, während er auf das Gespräch wartete, nahm ihre Hand in seine und lächelte. Ja, er liebte dieses sture, unvernünftige, wunderschöne Mädchen wirklich von ganzem Herzen!

 

 

 

Keine 5 Minuten später war Peggys Vater auch schon eingetroffen. Wenn es um seine einzige Tochter ging, ließ er natürlich alles stehen und liegen! Abgesehen von seiner ärztlichen Pflicht, war das bei Peggy also sowieso selbstverständlich. Frank trat zu ihr an das Bett heran und strich flüchtig über ihr Gesicht, sodass sie die Augen öffnete und ihn ansah. >>Hallo Papa. << - >>Du brauchst gar kein Lächeln aufsetzen. Du weißt genauso gut wie ich, dass mit dir irgendetwas nicht stimmt. << antwortete er mit besorgtem Tadel. >>Mark hat etwas von Bauchkrämpfen gesagt. Seit wann hast du die?<< - >>Seit letzter Woche, ungefähr. Aber in den letzten Tagen sind sie stärker geworden. << Er schob ihr Oberteil ein Stück hoch und tastete vorsichtig ihren Bauch ab. Peggy ließ es einfach über sich ergehen, so gut es ging. Dass Mark neben ihr auf dem Bett kniete und noch immer ihre Hand hielt, beruhigte sie wahnsinnig! Wäre sie alleine gewesen, wäre sie durchgedreht vor Müdigkeit und Schmerzen, die sich durch das Abtasten immer bemerkbarer machten. Sie stöhnte gequält. >>Ich weiß, dass das wehtut, Peggy. Aber da musst du jetzt durch. << sagte Frank in professionellem Ton, auch wenn er zugeben musste, dass er keineswegs so professionell war, wie sonst. Immerhin ging es um seine Tochter, und nicht um irgendeine Fremde. >>Kannst du den Schmerz lokalisieren? << - >>Überall!<< antwortete Peggy. >>Aber da hat es begonnen. << Sie deutete auf den rechten Unterbauch, auf den ihr Vater nun erneut Druck ausübte. Es tat höllisch weh. Ihr schreien ging Mark durch und durch, er litt mit ihr mit. Er strich die Träne aus ihrem Gesicht, die sich aus ihren Wimpern gelöst hatte und schaute Frank an. >>Und? Was hat sie?<< - >>Der Oberbauch ist ziemlich heiß und hart. Hinzu kommen die Schmerzen, das Fieber ... << Er seufzte, und weil er wusste, wie sehr Peggy Krankenhäuser verhasst waren, fiel es ihm umso schwerer,die Diagnose zu verkünden. >>Blinddarm. Wahrscheinlich nur eine Reizung, aber das muss operiert werden. << - >>Nein!<< Peggy schreckte hoch, ignorierte die neuerlichen starken Schmerzen, und schüttelte den Kopf. >>Auf keinen Fall!<< - >>Du hast keine Wahl. << - >>Doch! Ich will keine OP. Ich hasse Spritzen, Skalpelle und Infusionen und das ganze andere Zeug. Ich hasse es. Bitte nicht!<< Sie begann zu weinen, denn sie wusste, dass ihr tatsächlich nichts anderes übrig blieb, als sich unter das Messer zu legen. Als sie noch in Russland gelebt hatte, waren ihre damalige Freundin und sie mit den Fahrrädern unterwegs gewesen und von einem unvorsichtigen Autofahrer angefahren worden. Sie selber war mit Kratzern und einem angebrochenem Handgelenk davon gekommen, ihre Freundin hingegen musste sich einer Operation unterziehen. Und seit Peggy ängstlich auf dem stillen Krankenhausflur hatte warten müssen, seit sie die hektisch vorbeieilenden Ärzte und Schwestern gesehen hatte, deren Gesichter nichts Gutes verrieten und seit sie das langgezogene Piepen des Monitors gehört hatte, hatte sie eine wahre Krankenhaus-Phobie und verband diesen Ort automatisch mit dem Tod!>>Ein Blinddarmdurchbruch ist wesentlich gefährlicher, Peggy. << hörte sie die Stimme ihres Vaters, die sie ins Hier und Jetzt zurückholte. >>Und der wird kommen, wenn wir noch länger warten. << Er sah zu Mark, der ebenfalls ziemlich blass geworden war. >>Seien Sie bitte so nett und packen schnell die wichtigsten Dinge zusammen, die Peggy braucht. Und dann müssen wir los. << Mark nickte und sah Peggy an, die tapfer ihre Tränen im Zaum zu halten versuchte. Er beugte sich zu ihr, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie innig. >>Ich werde keine Sekunde von deiner Seite weichen!<<

 

 

 

Langsam floss der Kaffee aus dem Automaten in den kleinen Plastikbecher. Er schmeckte scheußlich, wie Mark feststellte, als er sich auf die Stühle setzte, die neben dem OP im Wartebereich standen. Aber auch wenn es der beste Kaffee der Welt gewesen wäre, er hätte ihm nicht geschmeckt. Zu sehr war er mit seinen Gedanken bei Peggy, die nun schon über eine Stunde hinter dieser riesigen, grünen Tür verschwunden war. Mark schloss die Augen und lehnte seinen Kopf an die kühle Wand. Es war alles so schnell gegangen! In Windeseile hatten sie Peggy in die Ambulanz gebracht, in der die Diagnose der Blinddarmreizung, die Frank aufgestellt hatte, nicht nur bestätigt, sondern auch als schon sehr gravierend eingeschätzt wurde. Sie wurde auf ein Bett gelegt, eine Nadel wurde in ihre Hand gesetzt und das Narkosemittel verabreicht, das Peggy auf dem Weg in den OP sekündlich schläfriger werden ließ. Ängstlich hatte sie sich die ganze Zeit an Marks Hand geklammert, kein Wort gesagt, aber Mark hatte auch so die blanke Panik in ihren Augen gesehen. Ihr Griff wurde immer schwächer, lockerer, bis ihre Finger irgendwann ganz schlaff wurden und Mark sie nur widerwillig losließ. >>Wenn du wieder aufwachst, bin ich da!<< hatte er ihr noch zugeflüstert, obwohl er wusste, dass sie das wahrscheinlich schon gar nicht mehr mitbekommen hatte, als sie durch die Tür in den OP geschoben wurde. Vor dieser Tür saß er nun und die Minuten verstrichen quälend langsam.Er sah sich um. Peggy hatte recht. Diese Krankenhausflure hatten etwas Beängstigendes. Vorallem hier, wo das weiße, klamme Licht nur gedämpft schien und eine unschöne Stille herrschte. Er konnte absolut verstehen, dass sie nicht gerne hier war. Andererseits, wer ging schon gerne ins Krankenhaus?!Da eilte Natascha mit schnellen Schritten auf ihn zu, die natürlich sofort über die ganze Sache informiert wurde. >>Ist sie schon drin?<< fragte sie aufgeregt, Mark nickte. >>Ja, schon seit einer Stunde. << - >>Mein Gott, wieso dauert denn das so lange?<< Sie schlug die Hände vor den schmalen Lippen zusammen und atmete tief durch, ein Versuch, sich zu beruhigen. Dann setzte sie sich neben Mark, der ihr seinen Kaffee anbot, doch sie lehnte ab. Ihr Magen war wie zugeschnürt. >>Seit wann ging es Peggy denn so schlecht?<< fragte Natascha nach einer Weile. >>Sie hat mir gegenüber nie etwas von derartigen Schmerzen erwähnt. << antwortete er. >>Sonst hätte ich das viel eher abklären lassen, aber ich bin davon ausgegangen, dass mit ihr alles in Ordnung ist. Sie sagt ja nie etwas!<< Natascha lächelte bitter. >>So war sie schon immer! Sie will ihren Mitmenschen keinen Kummer bereiten, deswegen verschweigt sie lieber, wenn es ihr nicht gut geht. Peggy ist ein Mensch, der grundsätzlich alles erst mit sich alleine ausmacht, ehe sie andere damit belastet. Ich fürchte, an dieser Eigenschaft können wir nicht mehr viel ändern. << Mark nickte leicht. Natascha hatte recht: Peggy beklagte sich nur selten über irgendetwas, sprach nur wenig über die Dinge, die ihr auf dem Herzen lagen. Und wenn, dann nur, weil Mark von sich aus gespürt hatte, dass sie etwas beschäftigte. Stur, unvernünftig, frustrierend ... erneut warf er einen Blick auf die grüne Tür, doch sie blickte eisig schweigend zu ihm zurück.Natascha saß neben ihm, schien stumm zu beten, dass alles gut werden würde. Er musterte sie eine Weile. Ihm war nie aufgefallen, wie ähnlich Peggy ihrer Mutter sah, gerade jetzt, wo sie selber so gut wie erwachsen war. Nur jünger war sie, natürlich. Wesentlich jünger! Manchmal wirkte sie noch richtig kindlich, und Mark liebte diesen zeitweiligen Ausdruck an ihr! Jung, kindlich, verletzlich...ja, das besonders! Sowie vorhin, als sie hier angekommen waren. Da hatte Peggy so schwach und zerbrechlich ausgesehen, dass Mark sie am liebsten gleich wieder mitgenommen hätte.>>Ich glaube, ich muss mich bei Ihnen bedanken. << sagte Natascha in seine Gedanken hinein und er wandte sich ihr ein wenig irritiert zu. >>Wofür?<< - >>Dafür, dass Sie Peggy so lieben!<< Mark blinzelte überrascht. Das hätte er nicht erwartet. Sie senkte den Blick. >>Ich hatte immer Angst vor dem Tag, an dem Peggy mit ihrem ersten Freund nach Hause kommt. Ich hatte immer Angst, dass ihr wehgetan wird, dass jemand sie ausnutzen könnte...aber bei Ihnen weiß ich sie gut aufgehoben. << - >>Es ist sehr leicht, sie zu lieben. << antwortete Mark, Natascha schluckte und lächelte dasselbe Lächeln, das sich ab und an auch auf Peggys Lippen legte.Die Tür zum OP-Bereich öffnete sich. Frank trat auf den Flur, zusammen mit einigen Ärzten, und Mark und Natascha sprangen gleichzeitig erwartungsvoll auf. >>Ist die OP vorbei? Wie geht es ihr? Wo ist sie?<< bestürmte Natascha ihren Mann, der, wie Mark ein wenig unbehaglich feststellte, ziemlich angespannt wirkte. >>Es geht ihr den Umständen entsprechend. Sie wird gerade auf meine Station gebracht. << antwortete Frank. Mark trat näher. >>Was heißt, den Umständen entsprechend?<< - >>Die Operation war schwieriger, als angenommen. Die Blinddarmreizung war in der Tat schon sehr weit fortgeschritten. Ein Wunder, dass Peggy nicht schon Wochen zuvor solche starken Schmerzen hatte! << Er atmete tief aus. Mit einem Mal wirkte er unglaublich erschöpft. >>Ein,zwei Tage später und ... << Er brachte den Satz nicht zuende, doch das reichte schon aus, um Mark endlose Schauer über den Rücken zu jagen. Auch Natascha blickte ihn ängstlich an. >>Soll das heißen, Peggy ist in Lebensgefahr?<< - >>Nein, nicht mehr. Im OP hat es noch wesentlich kritischer ausgesehen, aber ich denke, spätestens morgen ist sie über den Berg. << Natascha ließ sich in seine Arme fallen. Die ganze Anspannung löste sich und suchte sich ihren Weg in erleichterten Tränen. >>Kann ich zu ihr?<< bat Mark, doch Frank sah skeptisch aus. >>Bitte! Ich hab ihr versprochen, dass ich da bin, wenn sie zu sich kommt!<< - >>In Ordnung. << nickte Frank schließlich und sah ihn an. >>Wahrscheinlich haben Sie ihr das Leben gerettet!<< Zusammen mit Peggys Eltern machte Mark sich auf den Weg zur Station.

 

 

 

Das Bett, in dem sie lag, war riesig. Viel zu groß für Peggy, die auch jetzt ziemlich schwach wirkte. Durch einen Schlauch tropfte irgendeine Flüssigkeit in den Zugang, der noch immer in ihrer Hand steckte, ein Monitor piepte, verriet den langsamen, aber stetigen Schlag ihres Herzens. Vorsichtig trat Mark näher und verschluckte die Tränen, die bei diesem Anblick in seine Augen traten. Sie sah aus, als würde sie einen friedlichen, normalen Schlaf halten. Lediglich das blasse Gesicht ließ erahnen, dass sie künstlich in diesen Schlaf versetzt worden war.Mark zog einen Stuhl heran, setzte sich und nahm ihre kühlen Finger in seine Hand. Natascha, gestützt von ihrem Mann, trat hinter ihn. >>Wann wacht sie denn endlich auf?<< flüsterte sie. >>Das wird nicht mehr lange dauern. << erwiderte Frank beruhigend und sah seine Frau dann besorgt an. >>Tu mir einen Gefallen und iss unten im Café eine Kleinigkeit. Du hast eiskalte Hände. << ->>Nein, ich will hier sein, wenn Peggy aufwacht. << - >>Das wirst du. Aber es nützt niemandem etwas, wenn du auch noch zusammenklappst.<< Natascha schaute unentschlossen zwischen ihrem Mann und Peggy hin und her, sah jedoch ein, dass er recht hatte, denn ihr war der Tat ziemlich schwindelig. Sie nickte ergeben. >>Okay. Mark, bitte bleiben sie hier, ja?<< - >>Selbstverständlich. << antwortete dieser und Natascha und Frank verließen leise das Zimmer.Mark blieb zurück, hielt noch immer Peggys Hand in seiner und wartete darauf, dass sie endlich die Augen öffnete. Es machte ihn wahnsinnig, dass es so lange dauerte! >>Verdammt, Peggy. Wach auf!<< murmelte er, doch sie reagierte nicht auf ihn. Erneut fühlte er die Tränen näher kommen. Auch wenn ihr Vater optimistisch geklungen hatte, war da nach wie vor die Angst um sie. Zumal es wirklich knapp gewesen war. Wenn sie doch nur früher mit ihm geredet und zugegeben hätte, dass es ihr nicht gut ging. Sie war so schrecklich unvernünftig gewesen! >>Kannst du nicht einfach mal tun, was ich dir sage? << flüsterte Mark und strich ihr sanft die Haare aus der Stirn. >>Jetzt sei nicht so stur und werd endlich wach! << Da spürte er plötzlich eine ganz feine Bewegung ihrer Finger, die leicht, kaum spürbar seinen Griff erwiderten. Er schaute hoch, sein Herz schlug schneller. Wach auf, betete er. Bitte wach auf! Wie in Zeitlupe öffneten sich ihre Lider und blinzelten schwach gegen das Licht an, ihre Finger bewegten sich erneut. Mark atmete erleichtert aus. Sie war wieder da! Langsam drehte sie den Kopf in seine Richtung und er streichelte vorsichtig ihre Wange. >>Willkommen zurück. << flüsterte er. Ihre Lippen öffneten sich leicht, doch sie brachte nur ein schwaches Seufzen heraus. Sie sah alles um sich herum nur wie vernebelt und hörte noch, wie die Tür aufging, die Stimme ihrer Mutter. >>Frank, sie ist wieder wach!<< Dann schob sich die Schwärze erneut vor ihre Augen und sie wollte zurückgleiten, zurück an diesen Ort, an dem alles so leicht, fast schwerelos gewesen war. Doch eine Hand an ihrer Wange und das grelle Licht einer kleinen Lampe, die in ihre Augen leuchtete, hielten sie davon ab und wenige Sekunden später, konnte sie die Umgebung schon deutlicher sehen, konnte die Stimmen deutlicher hören und konnte ihn deutlicher sehen: Mark! Noch bevor sich irgendein Gefühl durch den postnarkotischen Zustand gekämpft hatte, spürte sie die Liebe zu ihm! Oh Gott, wie liebte sie diesen Mann! Mehr als Worte es jemals würden beschreiben können! Sie lächelte ihn benommen an. >>Hi. << Ihre Stimme war rau, denn ihr Hals war schrecklich trocken. >>Schätzchen! Gott sei Dank!<< Ihre Mutter gab ihr einen Kuss auf die Wange und wischte sich hastig eine Träne aus dem Auge.>>Wie geht es dir?<< - >>Ich hab Durst. << flüsterte Peggy, Frank trat näher an ihr Bett heran und studierte die Akte, die mit aus dem OP gekommen war. >>In einer Stunde darfst du etwas Wasser trinken.<< - >>Und mir ist schlecht!<< - >>Die Narkose steckt dir noch in den Knochen, aber das geht vorbei. << Er leuchtete ihr erneut mit der kleinen Lampe abwechselnd in beide Augen und nickte. >>Das Schlimmste hast du überstanden. << Peggy lächelte schwach und wandte ihr Gesicht erneut Mark zu, der mehr als erleichtert wirkte. Erleichtert, aber auch müde. Wie sie selber. >>Wir lassen dich jetzt erstmal noch ein wenig schlafen. << entschied Frank, nachdem er einige Werte in der Akte überflogen hatte und wandte sich zum Gehen. Auch Natascha drückte noch einmal ihre Hand, ehe sie ihrem Mann ein wenig schwerfällig folgte. >>Bleib hier,bitte!<< murmelte Peggy, als Mark ebenfalls aufstehen wollte und klammerte sich an seine Hand. Mark sah unsicher zu ihrem Vater, doch der nickte. >>Aber nicht so lange. Du musst dich noch ausruhen. << Damit verließen die Eltern das Zimmer und Mark setzte sich zurück auf den Stuhl neben ihrem Bett. Peggy bemerkte die Tränen in seinen Augen. >>Warum weinst du denn?<< wollte sie wissen, die Stimme noch immer geschwächt und kratzig. >>Weil ich mich über dich geärgert habe. << antwortete Mark sanft. >>Wieso hast du mir nicht gesagt, dass es dir nicht gut ging? Vielleicht hätten wir uns einen Teil dieser Aufregung hier ersparen können. << - >>Wegen ein bisschen Bauchweh mache ich nicht gleich die Pferde scheu! Und so dramatisch war das Ganze letztlich auch wieder nicht. << - >>Hättest du das noch einen Tag länger verschwiegen, wäre es wahrscheinlich nicht mehr gut ausgegangen!<< erwiderte Mark, was Peggy nun doch erschrecken ließ. Hatte es wirklich so schlimm um sie gestanden? >>Ich hatte eine scheiß Angst um dich!<< fügte Mark hinzu und schluckte, kam ihr näher und küsste sie vorsichtig auf die trockenen Lippen. >>Mach das nie wieder, hast du mich verstanden? Nie wieder!<< - >>Versprochen. << sagte Peggy schuldbewusst und legte ihre Hand an seine Wange, was ihr schwer fiel, denn ihre Knochen fühlten sich bleischwer an. >>Ich liebe dich. << - >>Und ich liebe dich, du unvernünftiges Wesen. << Sie lächelte, reckte ihren Kopf ein wenig, um wortlos einen weiteren Kuss zu erbitten, den Mark ihr ohne zu zögern gewährte.

 

 

 

Ein paar Stunden später, fühlte Peggy sich schon ein ganzes Stück besser. Nachdem sie endlich etwas getrunken hatte, war das eklige Kratzen im Hals verschwunden und die Übelkeit klang auch immer mehr ab. Sie hatte noch eine Zeit lang geschlafen, jetzt war es fast Abend und Mark war noch immer bei ihr,als es an der Tür klopfte und Susanne,die Stationsschwester, in das Zimmer stürmte. >>Was muss ich da hören, Peggy? Eine Blinddarmentzündung einfach so verschweigen! Also wirklich, du bist doch kein kleines Kind mehr!<< tadelte sie kopfschüttelnd und Peggy musste grinsen. >>Ich wusste ja nicht, dass es der Blinddarm ist. Oder besser gesagt, war. << - >>Aber du hattest alle Symptome, die darauf hindeuten! Mit sowas ist nicht zu spaßen. << - >>Sorry, wird nie wieder vorkommen. << - >>Kann ja auch gar nicht, deinen Blinddarm bist du los. << warf Mark ein und Peggy lachte. Vorsichtig, denn beim Lachen spürte sie die Operationsnarbe am Bauch ziemlich deutlich. Susanne wirkte überrascht,als sie Mark bemerkte. >>Was machen Sie denn hier?<< - >>Kennst du ihn?<< fragte Peggy irritiert, Susanne nickte. >>Den Lehrer meiner Tochter werde ich ja wohl noch wiedererkennen. << Peggy runzelte die Stirn und dachte nach. Susanne hatte eine Tochter? Ach ja, jetzt erinnerte sie sich wieder. >>Wie hieß sie noch gleich? Janina? << - >>Johanna. << verbesserte Susanne und Mark biss sich auf die Lippen, um sein Lachen zu kaschieren, während bei Peggy ganz allmählich der Groschen fiel. >>Johanna?<< wiederholte sie ungläubig und sah erst Susanne, dann Mark ein wenig fassungslos an. Susannes Tochter war die Johanna, die sich ebenfalls in Mark verknallt hatte? Ironie des Schicksals! Mark nickte. >>Ja, sie hat bei mir Sport. << - >>Das gibt's doch nicht!<< - >>Wieso, was ist daran so außergewöhnlich?<< fragte Susanne verständnislos, doch Peggy winkte ab. >>Egal. << - >>Du bist doch schon fertig, mit der Schule. Wieso ist er dann hier?<< Mark und Peggy tauschten einen schnellen Blick, Peggy nickte und Mark setzte zu einer Antwort an. >>Weil sie meine Freundin ist. << Susannes Augen weiteten sich. Der Schock war ihr deutlich anzusehen. >>Aber Peggy! Das geht doch nicht!<< - >>Wieso nicht?<< - >>Na, er ist dein Lehrer!<< - >>Mein Ex-Lehrer!<< korrigierte Peggy. >>Und was sagen deine Eltern dazu?<< - >>Die wissen das längst und haben auch kein Problem mehr damit. << Susanne schüttelte noch immer fassungslos den Kopf, fing sich dann jedoch und hob nur ein wenig pikiert die Augenbrauen. >>Naja, das ist deine Sache. Jungen Leuten soll man nicht reinreden, sage ich immer. <<- >>Wie recht du da hast!<< lächelte Peggy und wurde auf die Blutdruckmanschette aufmerksam, die Susanne bei sich trug. Sie hielt ihr ihren Arm hin. >>Ich nehme an, du brauchst nochmal meine Werte?<< - >>Ja, richtig. Deswegen bin ich eigentlich zu dir gekommen. << Sie legte die Manschette um Peggys Arm, nahm Blutdruck, Puls und Temperatur ab und nickte dann zufrieden. >>Alles bestens! Möchtest du dein Abendessen? Laut deiner Akte dürftest du jetzt wieder etwas zu dir nehmen. << - >>Oh ja, bitte! Ich sterbe vor Hunger!<< rief Peggy. >>Und hast du auch irgendwas für Mark? Der Arme hat meinetwegen den ganzen Tag hier verbracht. << - >>Ich schaue, was ich auftreiben kann. << antwortete Susanne und ging dann aus dem Zimmer. Peggy sah Mark noch einmal aufgeregt an. >>Das ist echt DIE Johanna? << - >>Ist es. << - >>Susanne hat sicher nicht den Hauch einer Ahnung, dass du der heimliche Schwarm ihrer Tochter bist. << kicherte Peggy. Wenig später hatte Susanne das Abendessen hereingebracht und auch für Mark eine Kleinigkeit besorgen können. Sie aßen zusammen und Mark grinste darüber, mit welchem Appetit sie ihr Abendbrot verschlang. Peggy stutzte, als sie seinen Blick bemerkte. >>Was ist?<< - >>Nichts. Ich freue mich nur, dich so gesund essen zu sehen. << antwortete er. >>Wenn ich daran denke, wie leblos du noch vor ein paar Stunden gewirkt hast, ist dieser Anblick jetzt eine echte Wohltat. << Er sah sie ein wenig nachdenklich an und lächelte. >>Weißt du, was richtig cool wäre? Wenn ich hier schlafen könnte. Bei dir. << Peggy holte tief Luft und auf ihrem Gesicht breitete sich ein Strahlen aus. >>Ja! Das wäre echt schön! << - >>Meinst du, das ginge?<< - >>Keine Ahnung. Aber fragen kostet ja nichts. Obwohl ich es für besser halte, meinen Vater einzuweihen. Susanne ist zwar echt lieb, aber dass du hier übernachtest, erlaubt sie sicher nicht. <<Gesagt, getan. Als Peggys Eltern nach dem Abendessen noch einmal nach ihrer Tochter sahen, brachte diese ihr Anliegen vor. Doch ihr Vater war alles andere als begeistert. >>Du bist heute operiert worden und brauchst noch Ruhe! << erklärte er nachdrücklich. >>Ich kann aber besser schlafen, wenn Mark hier ist. << erwiderte Peggy. >>Mir geht's doch schon wieder ganz gut. Susanne meinte vorhin, dass alles in Ordnung sei. << - >>Schatz, das hier ist ein Einzelzimmer. << brachte Natascha an, doch Peggy zuckte unbekümmert die Schultern. >>Mein Bett ist groß genug. << - >>Ich sorge auch dafür, dass sie wirklich schläft. << versprach Mark und Peggys Herz schlug schneller. Was meinte er denn damit? Und wieso bekam sie bei diesen Worten das altbekannte Kribbeln zwischen den Beinen? >>Bitte Papa! << bettelte sie, machte große Augen und Frank gab sich geschlagen. >>Also schön, von mir aus. Aber verhaltet euch bitte möglichst unauffällig. Und verratet vorallem nicht, dass ausgerechnet ich das erlaubt habe. << - >>Ehrenwort!<< grinste Peggy glücklich. >>Schlaf gut. << Ihr Vater gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange und trat auf den Flur, während Natascha noch stehen blieb und lächelnd den Kopf schüttelte. >>Selbst eine lebensnotwendige Operation schafft es nicht, euch beide auseinander zu bringen. << Sie strich ihrer Tochter über den Kopf. >>Gute Nacht. Und schone dich noch ein wenig, ja?<< Peggy wusste ihren bedeutungsvollen Blick sofort einzuschätzen, und nickte. >>Mach ich! << Dann war sie wieder mit Mark alleine und ihr Herz klopfte noch immer stark in ihrer Brust. >>Siehst du, hat doch funktioniert. << lächelte sie, rückte ein Stück zu Seite und bedeutete Mark, sich neben sie zu legen. Er schlüpfte aus seinen Schuhen, legte sich zu ihr und Peggy kuschelte sich zufrieden an ihn. >>Was meintest du damit, dass du dafür sorgen würdest, dass ich schlafe?<< wollte sie wissen und ließ ihre Finger träge über seinen Oberkörper wandern. Mark lachte und hielt ihre Hand fest. >>Sicher nicht das, was du jetzt denkst. << Peggy schaute ihn mit sichtbarer Enttäuschung an. >>Deine Eltern haben recht: du musst dich noch ausruhen! << - >>Sex hat mir noch nie geschadet. Im Gegenteil: bei dem Gedanken daran, geht's mir gleich besser. << - >>Trotzdem: nein! Du bist nach der OP heute noch nicht einmal wieder aufgestanden. Sex wäre jetzt Gift für dich und deine gerade langsam wiederkehrenden Kräfte. << - >>Meine Güte, bist du vernünftig. << schmollte sie. >>Einer von uns beiden muss es ja sein. << erwiderte er. Peggy musste lachen und spürte dabei erneut ein leichtes Brennen an der Bauchnaht. Sie hielt inne und atmete langsam aus, bis der Schmerz nachließ. Mark nickte. >>Siehst du? Dein Körper ist definitiv noch nicht bereit für hemmungslose Liebesnächte. << - >>Ist ja schon gut, ich sehe es ein. << Peggy hob einhaltend die Hände, löschte das Licht und drückte sich nah an ihn, als er sie in die Arme nahm. >>Ehrlich gesagt bin ich wirklich ziemlich müde. << gestand sie leise. >>Dann schlaf jetzt. << flüsterte Mark, küsste sie sanft auf die Haare und Peggy sah noch einmal lächelnd zu ihm hoch.>>Du bist der beste Mann der ganzen Welt!<< - >>Ich weiß. << zwinkerte Mark, Peggy schloss die Augen und wie immer wiegten sie sein Atem und sein Herzschlag sanft in den Schlaf.

 

 

 

Ein mehr als deutliches Räuspern ließ Mark und Peggy am nächsten Morgen erwachen. Schlaftrunken drehte Peggy sich um und sah Susanne vor ihrem Bett stehen, die Hände in die Hüften gestemmt. >>Das geht wirklich zu weit!<< - >>Dir auch einen guten Morgen. << murmelte Peggy, fuhr sich gähnend durch das Gesicht, während auch Mark langsam aus dem Schlaf fand. >>Hey Süße!<< Er küsste Peggy auf die Lippen, sie lächelte. >>Wie fühlst du dich? Hast du gut geschlafen?<< - >>Danke, mir geht's super! << - >>Sehr schön. << Sie erwiderte seinen Kuss mit Hingabe und Susanne wurde immer empörter. >>Herr Winter, wenn Sie jetzt wohl so freundlich wären, zu gehen? Ich würde mit Peggy gerne aufstehen und sie ins Bad begleiten. << - >>Oh, das kann ich gerne übernehmen. << murmelte Mark leise und verschwörerisch und Peggy kicherte. >>Ich muss doch sehr bitten! << Susanne öffnete die Zimmertür und wartete ungeduldig ab, während Mark aufstand und sich von Peggy verabschiedete. >>Heute Mittag bin ich wieder da. << - >>Viel Spaß beim Unterricht. << - >>Du bist gut! Konzentrieren werde ich mich heute eh nicht können. << Erneut fanden ihre Lippen zueinander und Peggy grinste, als Susanne deutlich hörbar ausatmete. >>Bis später. << flüsterte sie und Mark wandte sich zum Gehen. >>Auf Wiedersehen. << verabschiedete er sich von Susanne, die nur halbherzig nickte und schließlich die Tür hinter ihm schloss. Kopfschüttelnd drehte sie sich zu Peggy um. >>Dass er hier schläft, war definitiv nicht abgesprochen. << - >>Entschuldige, es war eine spontane Idee. << erwiderte Peggy. >>Also ich halte davon überhaupt nichts. << Susanne öffnete das Fenster, sodass die frische Morgenluft den Raum erfüllte.Die Sonne schickte ein paar zaghafte Strahlen durch die Wolkendecke,die den Himmel wirken ließ, als sei er mit Zuckerwatte überzogen. Peggy lächelte und streckte sich. >>Ach Susanne, kannst du das nicht verstehen? Wenn man unwiderruflich, absolut und total verliebt ist? << - >>Doch, das kann ich. << antwortete Susanne versöhnlich und trat an das Bett.>>Hoffentlich meint er es aber auch ernst mit dir!<< - >>Das tut er! Du glaubst gar nicht, was wir alles schon durchgemacht haben. << - >>Will ich das wirklich wissen?<< zwinkerte Susanne und Peggy grinste.>>Komm, ich helfe dir beim Aufstehen. Nach der OP bist du wahrscheinlich noch sehr unsicher auf den Beinen. <<
Den restlichen Vormittag verbrachte Peggy damit, sich zu langweilen. Ihre Mutter war zwar vorbeigekommen und hatte ihr ein paar ihrer Bücher vorbeigebracht, aber auf Lesen hatte Peggy so gar keine Lust. Am liebsten wäre sie aufgestanden und einige Runden im Park spazieren gegangen, aber als sie am Morgen mit Susanne im Bad gewesen war, hatte sie feststellen müssen, dass ihr Kreislauf leider noch nicht so wollte, wie sie. Schon nach kurzer Zeit war ihr ziemlich schwindlig geworden und die OP-Naht spannte außerdem auch noch ganz schön. Jetzt sollte sie, auf Anraten ihres Vaters, erstmal liegen und so war sie also dazu verdammt, im Zimmer zu bleiben. Seufzend griff sie nach ihrem Handy und schaute auf die Uhr. Es war erst zwanzig nach zehn. Mark war jetzt sicher mitten im Unterricht, dennoch tippte sie eine Sms. *mir ist soooo langweilig* Entgegen ihrer Erwartungen kam keine 2 Minuten später eine Nachricht von ihm zurück.

 

*ich würde gerne zu dir kommen, stecke gerade aber mitten in der Arbeit.*

 

*und wie kannst du mir dann schreiben?*

 

*Es sind Konferenzen, jeder zweite tippt hier verstohlen auf seinem Handy.* Sie grinste, als sie sich vorstellte, wie all ihre ehemaligen Lehrer zusammen saßen und jeder nebenbei mit irgendetwas anderem beschäftigt war.

 

*also wirklich Herr Winter! So geht das aber nicht! Sie sollen sich konzentrieren!*

 

*ich konzentriere mich ja. Nur im Augenblick auf etwas ganz anderes*

 

*nämlich worauf?*

 

*darauf, dass ich mir wünsche und vorstelle, wieder neben dir im Bett zu liegen. Und ich weiß nicht, ob ich dir den Sex dann wieder ausreden könnte. ;) *

 

Peggy biss sich auf die Lippe. Er wollte also flirten. Ihr sollte es recht sein! Das war doch mal eine sehr schöne Beschäftigung gegen Langeweile.

 

*vielleicht hab ich jetzt aber gar keine Lust mehr?!*

 

*die hast du! Du beißt dir nämlich gerade auf die Lippe. * Verdammt! Schnell ließ sie ihre Lippe los.

 

*woher weißt du das?*

 

*und du hast die Beine überschlagen, weil es dazwischen schon ziemlich prickelt.* Auch damit hatte er recht. Wahnsinn, er kannte sie besser, als sie sich selbst. Sie schluckte.

 

*und was tust du dagegen?*

 

*erstmal die Tür abschließen, damit Susanne sich nicht noch mehr aufregen muss.* Peggy lachte.

 

*und dann?*

 

*...lege ich mich zu dir und ... (was hast du an?)*

 

*(oh wow, läuft das hier etwa auf Cyber-Sex hinaus?! ;) ) T-Shirt und Jogginghose*

 

*(Niemals, wo denkst du hin? ;)) ) ...ziehe dir das T-Shirt aus.*

 

*und dann?*

 

*dann stelle ich entsetzt fest, dass du keinen BH trägst!* Peggy schob ihr Shirt hoch. Tatsächlich, kein BH! Hatte sie den heute Morgen vergessen? Das war doch unmöglich! Wie machte Mark das?

 

*ups, vergessen. Sorry. *gg* *

 

*das verzeihe ich dir grade nochmal so. deine Jogginghose liegt im Übrigen auch schon auf dem Boden.*

 

*mhmm...ich genieße!*

 

*Spreiz die Beine weiter.* Automatisch öffnete Peggy ihre Schenkel, ohne, dass sie es so wirklich mitbekam. Er hatte solch eine Macht über sie!

 

*aye aye, Sir!*

 

*du bist so wunderschön! und feucht! gefällt mir!*

 

*dann fass mich endlich an*

 

*meine Hand liegt schon längst zwischen deinen Beinen, Baby! du fühlst dich gut an!*

 

*du dich auch. mach weiter!* Peggy legte ihre Hand an ihre ... , streichelte sich leicht und seufzte tief. Sie hätte nicht gedacht, dass das per Sms so gut klappte!

 

*gut so?*

 

*perfekt! Hörst du nicht, wie ich schon stöhnen muss?*

 

*doch, ich höre es. Und es ist verdammt sexy!*

 

*oh, ich komme gleich!*

 

*wir müssen aufhören, Baby! Sonst sieht man mir gleich noch deutlicher an, in welche Richtung meine Gedanken gehen!* Peggy starrte auf das Handydisplay. Aufhören? Jetzt? Nein,bitte nicht!

 

*was? Lass mich wenigstens noch kommen!*

 

*später, mein Schatz! Später! ;) ich muss jetzt wirklich schlussmachen! Bis nachher!*

 

*ich bin frustriert. :/ *

 

*du bist doch eh noch nicht wieder fit für den heißen Sex, den du durch mich haben kannst :P*

 

*angeber!*

 

*ich liebe dich auch!*
Trotz ihrer Frustration hatte Peggy nun ein breites Grinsen im Gesicht, als sie ihr Handy beiseite legte und langsam wieder ihre Beine schloss. Wow, das hatte sie wirklich erregt! Vielleicht sollten sie so etwas öfter machen! Auch wenn ihr Mark in Fleisch und Blut direkt vor ihr natürlich tausend Mal lieber war. Sie seufzte, zog die Bettdecke enger um sich und versuchte, die Zeit durch ein kleines Schläfchen zu verkürzen.

 

 

 

Mark atmete erleichtert auf, als Herr Paulsen endlich die Konferenz beendet hatte. Diese nachmittäglichen Verpflichtungen, die mindestens alle halbe Jahre anstanden, hatte er noch nie gemocht. Vielleicht lag es daran, dass seine Vorstellungen von Unterricht und Notenvergabe mit denen der anderen Lehrer so gar nicht übereinstimmten. Größtenteils hielt er sich in diesen Diskussionen zurück, nur ab und zu versuchte er noch, den ein oder anderen Kollegen von den Vorteilen eines modernen Unterrichtes zu überzeugen. Meistens vergebens. So war ihm die kleine Simserei mit Peggy nur allzu gelgen gekommen. Grinsend stand er auf und packte seine Unterlagen zusammen. Er konnte sich lebhaft vorstellen,wie sie nun im Bett lag und schmollte, weil er das Spielchen so plötzlich abgebrochen hatte, was auch ihm keineswegs leicht gefallen war. Sein Blick fiel auf sein Handydisplay, von dessem Hintergrund ihn Peggys blaue Augen anstrahlten und er beschloss, ihr einen erneuten Besuch abzustatten.Um ihr Gesellschaft zu leisten, sie abzulenken und … schnell schüttelte er den Kopf. Nichts und! Sie war wirklich noch nicht wieder fit genug.Mark trat auf den Schulflur und erneut überkamen ihn Erinnerungen an Peggy. An die Zeiten, in denen sie hier noch mit ihren Freundinnen auf dem Weg zur nächsten Unterrichtsstunde gewesen war, die Köpfe zusammengesteckt, über den neusten Klatsch und Trasch kichernd. Wie sie ihm immer irgendwo über den Weg gelaufen war und wie sich ihre Wangen dann immer so hübsch rot gefärbt hatten, weil sie aufgeregt wurde, wann immer sie sich getroffen hatten. Aber sie hatte ihr beiderlei Geheimnis stets perfekt gewahrt, nie ein Wort von allem über ihre Lippen kommen lassen. So, wie sie es ihm versprochen hatte, versprechen musste. Ach, wo war diese Zeit geblieben? Weg, verschwunden, für immer und ewig. Peggy würde nie wieder hier zur Schule gehen. Nur die Erinnerung daran würde überleben…Mark erschrak, als plötzlich jemand wie aus dem Nichts vor ihm auftauchte und ihn aus seinen Überlegungen holte: Johanna stand vor ihm und lächelte schüchtern. Sie war für ihre 15 Jahre ziemlich schmächtig, was den zarten Eindruck ihrer ohnehin noch kindlichen Statur noch verstärkte. Ihre dunkelblonden, zu zwei Zöpfen geflochtenen Haare, fielen bis über ihre schmalen Schultern, das blasse Gesicht verschwand fast gänzlich hinter der zu groß wirkenden Brille, durch die sie Mark merklich nervös ansah. >>Ha…hallo.<< begrüßte sie ihn leise und strich sich zum wiederholten Mal eine Haarsträhne aus der Stirn,woran ihre Nervosität noch deutlicher zu erkennen war. Die Kleine schien wirklich bis über beide Ohren in Mark verknall zu sein! >>Hallo Johanna!<< lächelte Mark und wartete ab, dass sie ihm den Grund ihres Aufsuchens offenbaren würde. Doch sie starrte ihn nur wortlos an, sodass er beschloss, ihr zu Hilfe zu kommen und sein Grinsen zu unterdrücken. >>Was kann ich für dich tun?<< - >>Ich...ich wollte Sie was fragen. << erklärte Johanna, Mark nickte und es brauchte wieder eine Zeit, bis das Mädchen weitersprach. >>Ich wollte fragen,ob … also ob Sie vielleicht …ähm…<< Sie gerriet in heilloses Stottern, ihr aufgeregter Atem machte die Sache nicht einfacherer und Mark bekam fast schon Mitleid mit ihr. Dennoch wartete er ab, bis sie ihm ihr Anliegen vorgetragen hatte. >>Haben Sie jetzt zufällig ein bisschen Zeit?<< fragte sie schließlich leise,die Augen zwischen den seinen und dem Boden hin – und herflatternd.Mark blickte sie fragend an. >>Wieso willst du das wissen?<< - >>Ich glaube, ich bräuchte ein bisschen Hilfe. In Mathe. Nachhilfe. << erklärte sie sich, doch Mark sah sie mit halb gespieltem Bedauern an. >>Tut mir leid,Johanna. Das ist gerade ganz schlecht. <<- >>Und morgen?<<- >>Auch.<< ->>Übermorgen vielleicht?<< Er seufzte und überlegte einen Moment, ob es überhaupt Sinn hatte, sich davor zu drücken. Und vielleicht hatte sie wirklich Schwierigkeiten im Unterricht. Andererseits hatte er diesen Eindruck eigentlich nicht…>>Johanna, ich bin sicher, dass du das auch alleine schaffst. << sagte Mark und lächelte aufmunternd. >>Du warst heute ziemlich gut im Unterricht!<< Johanna blickte auf, ihre Augen leuchteten. >>Ach wirklich?<< - >>Ja! Und deswegen denke ich nicht, dass du meine Hilfe brauchst. << Er sah sie an. >>Oder wolltest du in Wirklichkeit noch etwas anderes?<< Sie wurde rot. Ertappt! Das hatte er sich gleich gedacht! Doch Johanna schüttelte rasch den Kopf. >>Nein,nein. Ich...ähm…schon gut. Entschuldigen Sie, dass ich gefragt habe. <<->>Kein Problem.<< Als er sie erneut anlächelte, strahlten ihre großen braunen Augen noch mehr und sie erwiderte sein Lächeln ein wenig unbeholfen. >>Bis morgen. << sagte sie leise und Mark grinste über den kleinen Knicks, mit dem sie sich von ihm verabschiedete. Eilig huschte Johanna den Flur entlang und Mark ließ eine Zeit verstreichen, um ihr nicht auf dem Fuße zu folgen. Dass er das Mädchen in solche Nervosität versetzte, hatte er nicht geahnt. Während des Unterrichtes wirkte sie immer recht gesammelt. Obwohl: man konnte vieles vortäuschen. Vielleicht hatte Peggy ihm auf diese Weise auch so einiges vorgemacht?! Vielleicht sollte er sie danach fragen?! Als er sich wieder auf den Weg machen wollte, trat er mit dem Fuß, auf einen kleinen, zusammen gefalteten Zettel. Er hob ihn vom Boden auf, faltete ihn auseinander und warf einen amüsierten Blick darauf. Lächelnd schüttelte er den Kopf. Wenn er das Peggy erzählen würde!

 

 

 

>>Nachhilfe? In Mathe? Na, die Kleine weiß ja anscheinend, wie anbaggern funktioniert.<< sagte Peggy, nachdem Mark ihr die Begegnung mit Johanna geschildert hatte, und lachte. Es war früher Nachmittag, gerade hatte Susanne das Tablett mit dem Mittagessen abgeräumt, was alles andere als sternereif gewesen war. Umso erfreuter war Peggy über den Kuchen, den Mark ihr mitgebracht hatte und den sie nun mit größtem Appetit verspeiste. Mark lachte ebenfalls. >>Naja ich weiß nicht. Vielleicht tun wir ihr auch unrecht und sie braucht wirklich Hilfe. << - >>Wer’s glaubt wird selig! << Peggy legte ihre Hand dafür ins Feuer, dass das nur eine Masche war, um mit Mark Zeit verbringen zu können. So waren sie, Annika und Nicole schließlich auch mal gewesen.Irgendwann waren damals alle Mädchen Marks Charme erlegen und zusammen hatten sie jede Menge Pläne ausgeheckt,um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Die meisten davon waren allerdings kläglich gescheitert. Und manche waren so kindisch gewesen, dass Peggy diese Gedanken schnell verdrängte.>>Ach ja, und den hat sie auch fallen gelassen. Wahrscheinlich ganz zufällig. << sagte Mark, zog den Zettel hervor und reichte ihn Peggy, die ihn ansich nahm und einen beinah schockierten Blick auf die übervielen Herzchen warf,die das Papier zierten. >>Es ist verrückt, sagt die Vernunft. Es ist, was es ist sagt die Liebe.<< las sie den Spruch vor, der in die Mitte des Zettels geschrieben war und musste lachen. >>Ach du meine Güte! Die geht ja ganz schön ran. Und was machst du jetzt damit?<< - >>Ignorieren, was sonst?<< - >>Och, die arme Johanna. << grinste Peggy. >>Du bist aber auch selber Schuld daran. Wenn du immer so unverschämt gut aussiehst...<< Mark erwiderte ihr Lächeln, beugte sich zu ihr und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Peggy seufzte. >>Ich halt’s hier im Bett echt nicht mehr aus! Ich glaube, ich stehe jetzt auf. << - >>Bist du sicher? Ich meine wegen deines Kreislaufs. << ->>Es wird schon gehen. Und notfalls habe ich ja deine starken Arme, in die ich mich fallen lassen kann. << antwortete Peggy theatralisch, Mark lachte und gab ihr die Hand, um sie ein wenig hochzuziehen.
Tatsächlich klappte das Aufstehen schon besser, als am Morgen.Schwindlig wurde Peggy kaum noch und die Narbe auf dem Bauch spürte sie nur ab und zu, wenn Mark sie wieder einmal zum lachen gebracht hatte. Sie gingen nebeneinander her, über die endlosen Flure des Krankenhauses. Der Gang in den Park blieb ihnen zu Peggys Bedauern verwehrt, da draußen inzwischen ein unschöner Nieselregen eingesetzt hatte. >>Weißt du schon, wann du entlassen wirst?<< fragte Mark, doch Peggy schüttelte den Kopf. >>Leider nicht. Aber ich hoffe bald! Ich bin ja auch wieder fit. << Sie grinste und schaute ihn von der Seite mit einem intensiven Blick an. >>Sehr fit sogar!<< - >>Meinst du? << grinste Mark zurück, sie nickte. >>Sonst hätte ich längst schlapp gemacht. Wir sind schon eine halbe Stunde unterwegs. << - >>Na, dann will ich dir das mal glauben. <<- >>Oh,keine Zweifel mehr? Wer weiß, vielleicht täusche ich dir auch nur etwas vor. << - >>Das würdest du nicht. << - >>Sicher?<<- >>Sicher!<< Peggy blieb stehen und schaute ihn kokett an. >>Ganz sicher? Vielleicht habe ich dir ja schon mehrmals etwas vorgetäuscht?!<< Mark blickte sie an, blickte in ihr aufreizendes Lächeln und kam allmählich hinter ihre Worte. >>Was willst du damit sagen?<< - >>Nichts. Nur, dass Mann sich nicht immer so sicher sein sollte,was das angeht. << Sie grinste erneut. >>Vielleicht solltes du das testen?!<< - >>Was?<< - >>Meine schauspielerischen Fähigkeiten. << - >>Ja.Vielleicht. << raunte Mark und sein Blick wurde tief.Peggy schluckte und erwiderte mit wachsender Leidenschaft seinen Kuss, wobei es ihr fast egal war, dass sie in mitten der Eingangshalle des Krankenhauses standen und um diese Zeit viele Menschen aufgeregt hin – und her wuselten. Mark strich ihr die Haare zurück und hauchte einen weiteren Kuss auf ihre Wange. >>Ich hätte jetzt echt Lust auf dich! Und zwar so sehr, dass du mir nichts wirst vortäuschen müssen.<< flüsterte er und Peggy schluckte, als seine Worte direkt zwischen ihre Beine flossen. Mit weichen Knien lächelte sie ihn an und genoss seinen wundervoll heißen Blick. >>Na endlich!<<

 

 

 

Als sie wenig später wieder auf die Station zurückgekehrt waren, kam ihnen Susanne aufgeregt entgegen. >>Peggy, wo warst du denn? Ich hab dich gesucht!<< - >>Ich brauchte endlich ein bisschen Bewegung. << erklärte Peggy entschuldigend, Susanne seufzte resigniert. >>Eigentlich hätte ich dabei sein müssen, wenn du wieder aufstehst. << - >>Sorry. Aber ich war ja nicht alleine. << Peggy schaute kurz zu Mark, der neben ihr stand und ihre Hand hielt. >>Nein, das warst du offensichtlich nicht. << gab Susanne zu und wechselte mit einem leichten Kopfschütteln das Thema. >>Die Laborergebnisse deiner Blutuntersuchung sind da. Ich würde die gerne mit dir besprechen. <<->>Jetzt?<< Peggy war alles andere als begeistert von dem Vorhaben. Viel lieber würde sie sich jetzt mit Mark in ihrem Zimmer einschließen, sich ausziehen, ins Bett legen und … >>Ja,jetzt. << unterbrach Susanne ihre Gedanken.>>Deine Eisenwerte sind viel zu niedrig und ich würde dir gerne erklären, was du daran ändern kannst. Gerade in deinem jungen Alter ist es wichtig, dass der Eisenhaushalt einigermaßen in Takt ist. Wenn du beispielsweise deine Ernährung beobachtest wirst du feststellen, dass Eisen in nur wenigen Lebensmitteln ausreichend vorhanden ist. << Susanne redete weiter auf Peggy ein, doch diese hatte mehr und mehr Probleme, ihren Ausführungen zu folgen. Viel zu sehr war sie mit ihren eigenen, eindeutig in die Richtung des erotischen gehenden Gedanken beschäftigt. Sie zuckte zusammen, als sie plötzlich Marks Hand spürte, die langsam über ihren Rücken zu ihrem Po wanderte, spielerisch dort liegen blieb und ihr einen kleinen Klaps versetzte. Sie versuchte, tief durchzuatmen und ihre Erregung einigermaßen im Zaum zu halten, was durch Marks Hand, die nun auch sanft ihre Oberschenkel streichelte,sekündlich schwieriger wurde. Sie warf ihm einen schnellen Blick zu: er grinste! Wie provozierend. Wie gemein. Wie unsagbar sexy! Wen interessierten jetzt noch irgendwelche Eisenwerte?!
>>…und es gibt homöopathisch wirkende Medizin, die den Eisengehalt des Körper ebenfalls unterstützt. Die Ernährung ist trotzdem das Wichtigste und du … <<->>Susanne? Danke, aber ich wäre glücklich, wenn wir das wann anders besprechen könnten,ja? << ->>Aber das ist wirklich wichtig.<<->>Das glaube ich dir ohne weiteres. Aber ich muss mich jetzt wieder hinlegen. Ein bisschen schwach bin ich immernoch. << Susanna nickte wissend. >>Siehst du? Meine Rede! Dann ruh dich jetzt bitte aus. Alleine!<< fügte sie mit einem Blick in Marks Richtung hinzu,doch in dem Moment klingelte das Telefon und Susanne zog sich in das Stationszimmer zurück, sodass Peggy und Mark unbemerkt in das Zimmer verschwinden konnten. Mark schloss die Tür und lehnte sich dagegen. >>Wow, die weiß echt gut bescheid. Nur leider kam das zum völlig falschen Zeitpunkt. << Peggy kicherte. >>Oh ja, definitiv. << Sie legte den Kopf schief und funkelte ihn an. >>Und was machen wir jetzt?<< Er kam auf sie zu und legte die Arme um sie. Sie spürte seine Wärme, seine wunderschöne Nähe …>>Ich wüsste da so einiges. << sagte er leise und strich über ihre Wangen. >>Ich weiß nur nicht, ob dir das wirklich schon so gut tut. << - >>Das wird es! Ganz sicher. << - >>Und ich weiß auch nicht, ob du mir deine Lust nicht vielleicht tatsächlich vorspielst. << Peggy grinste, nahm seine Hand und legte sie zwischen ihre Beine.>> Ich glaube, so etwas kann man nicht vortäuschen,oder?<< flüsterte sie. Durch den dünnen Stoff ihrer Jogginghose, konnte Mark deutlich die Hitze und die Feuchte spüren. Und es fühlte sich verdammt gut an! Er sah in ihre Augen, zog sie noch näher zu sich, küsste ihre Lippen und schob seine Zunge langsam zu ihrer, während seine Hand immer weiter den Druck zwischen ihren Beinen verstärkte. Peggy stöhnte gedämpft auf, als sie die Lust auf ihn wie ein heißer Blitz durchschoss! Doch dann löste sie sich von ihm und schaute ihn, ein wenig atemlos an. >>Ich muss vorher noch duschen.<< - >>Wie bitte? Ich dachte, du wärest vor Verlangen kaum noch zu halten. << erwiderte Mark, bewegte seine Hand erneut zwischen ihren Beinen, sodass ihre Knie noch weicher wurden.Sie schluckte. >>Das stimmt ja auch, aber duschen muss ich trotzdem! << - >>Okay, dann komme ich mit. << Peggy starrte ihn an und biss sich auf die Lippe. >>Echt?<<->>Ja. Nur um sicher zu gehen, dass dir nichts passiert, natürlich. <<->>Klar, warum auch sonst?!<< Peggy schlang Arme und Beine um ihn, er hob sie hoch, erwiderte ihren Kuss und trug sie in das kleine Badezimmer, das sich praktischerweise abschließen ließ. Dieses Privileg gab es nur auf den Privatstationen, wie Peggy Mark aufklärte. >>Manchmal lohnt es sich, dass Papa hier das Sagen hat. << lächelte sie, als Mark den Schlüssel umgedreht hatte. Er nickte, lehnte sich an die Wand und schaute Peggy abwartend an, sodass sie ein wenig irritiert wurde. >>Ich dachte,du wolltest duschen. Zieh dich aus!<< forderte Mark sie auf und Peggy musste lachen. >>Und du? Bleibst du in Klamotten?<< Sie zog ihren Kaputzenpulli über den Kopf, danach die Jogginghose von den Beinen, sodass sie nur in Top und Slip vor ihm stand. >>Ich bin nur dein Aufpasser, Süße.<< antwortete Mark und verschlang sie förmlich mit den Augen. Peggy grinste, zuckte gespielt gleichgültig die Schultern und wollte sich abwenden, doch Mark hielt sie an der Hand fest und drehte sie wieder zu sich. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie innig. >>Du bist wunderschön. << flüsterte er, bevor seine Lippen wieder die ihren fanden und er sie immer weiter in die bodenebene Duschkabine drückte. Peggy spürte die kühlen Fliesen am Rücken, sie überkam eine Gänsehaut und fühlte, wie sich ihre Brustwarzen gegen das Top drückten. Genau darauf hatte sie seit heute Morgen gewartet! Ihre Finger begannen, sein Hemd aufzuknöpfen, um es ihm schließlich langsam vom Körper zu streifen. Sie ließ ihren Blick an ihm schweifen. Manchmal konnte sie es noch immer nicht glauben, dass sie einen solch attraktiven Mann ihren Freund nennen durfte! Doch bevor sie sich seiner Jeans zuwenden konnte, hielt er ihre Hände fest und schüttelte lächelnd den Kopf. >>Ladys first. << flüsterte er, zog ihren Slip von den Hüften und schaute ihr tief in die Augen, während er langsam vor ihr auf die Knie ging und zuerst auf ihren Bauch einen intensiv sanften Kuss drückte, sorgsam darauf bedacht, ihre Operationsnarbe nicht zu berühren. Peggy ahnte, was er vorhatte und stellte ihre Beine ein wenig weiter auseinander.Und wenige Augenblicke später spürte sie schon seinen Mund auf ihrer Scham, seine Lippen und seine Zunge an ihrer empfindlichsten Stelle! Sanft, und doch wundervoll spürbar leckte er über ihre Schamlippen, zog sie langsam auseinander und traf ihre Klit perfekt, sodass Peggys tiefer Atem mehr und mehr in lustvolles Stöhnen überging, das durch die Akustik des Badezimmers ziemlich erotisch klang! Das Zittern in ihren Beinen verstärkte sich, vergeblich suchte sie Halt an den glatten Fliesen,und schließlich krallte sie ihre Finger in seinen Haaren fest, um ihn gleichzeitig fester an sich zu drücken. Noch immer neckte seine Zunge ihre Klit, leckte über ihre erregten Schamlippen und drang immer wieder ein Stück in ihre … ein! Peggy schloss die Augen und gab sich ganz ihren Gefühlen hin. Es mochte schon sein, dass es Frauen gab, die es nötig hatten, ihre Orgasmen vorzutäuschen, sie gehörte definitiv nicht dazu, denn Mark verstand es aufs Beste, sie auf diese Weise in den Wahnsinn zu treiben! Ihr Bauch zog sich köstlich zusammen, die Narbe spürte sie kaum dabei, nur die unbändige Lust…und dann nichts mehr. Sie riss die Augen auf und sah Mark wieder vor sich stehen, wieder so provozierend, sexy grinsend. >>Weitermachen!<< bettelte sie gequält, er lachte. >>Ich dachte, wir machen zusammen weiter. << Er kam ihr näher, küsste zärtlich ihren Hals und hauchte ihr erneute Liebesschwüre ins Ohr. >>Du schmeckst so gut, Baby! Ich könnte dich auf der Stelle vernaschen. <<- >>Dann tu das doch einfach. << flüsterte Peggy erregt zurück und öffnete den Knopf seiner Jeans. >>Warte!<< Er hielt sie zurück und zog ein Kondom aus der Hostentasche hervor. Sie lächelte. >>Wow, perfekt vorbereitet!<<->>Unser Fast-Cybersex von heute Morgen hat auch mich nicht kalt gelassen, Peggy. << zwinkerte Mark und ließ Peggy ihm nun endlich die Jeans und die Shorts ausziehen. Hastig riss Peggy die Folie vom Kondom und zog es über seinen harten …. .Ihre Finger waren kühl und Mark seufzte bei ihren Berührungen, während sie ein wenig mit ihm spielte.Doch dann hielt er ihr Handgelenk fest und hob sie erneut hoch,sodass Peggy die Beine um seine Hüften schlingen konnte. Er sah ihr tief in die Augen, während er sich langsam in sie hineinschob. Für einen Moment sog sie scharf die Luft ein,als ein kleiner Schmerz durch ihre Narbe schoss. >>Sag es, wenn ich dir wehtue, ja?<< bat er mit vor Erregung schwacher Stimme, sie nickte. Doch spätestens beim ersten sanften Stoß in sie, siegte die Leidenschaft! Peggy stöhnte tief auf, drückte ihr Becken gegen seines. Das war so unglaublich gut! Zäh durchflossen sie die schönsten Gefühle, als Mark weiter in ihre … eindrang und seine Zähne zärtlich ihren Hals streiften. >>Du fühlst dich so gut an!<< raunte er ihr ins Ohr und stieß erneut mit sanfter Intensität zu. Peggy krallte sich in seinen Rücken und fühlte sich den Tränen nahe, so gut tat es! Sie spürte ihn in sich immer härter werden, wie er immer weiter in sie drang…so tief! >>Schneller. << bat sie flüsternd und er kam ihrem Wunsch nach, wurde schneller, seine Stöße kürzer. Peggy hörte sein Stöhnen, fühlte seinen heißen Atem auf ihrer Haut und konnte sich der Macht der Gefühle nicht länger erwehren! Sie ließ sich von ihrem intensiven Orgasmus überwältigen, schrie auf und ihre Hand schlug gegen die Wand, genau auf die Bedienungsknöpfe der Dusche, sodass sekundenspäter das warme Wasser auf ihre Körper prasselte und jede Wirkung noch verstärkte.Mit einem tiefen Seufzer folgte Mark ihr in den erlösenden Höhepunkt, fühlte, wie sich ihre … um seinen …zusammenzog und wie das Wasser sich seinen Weg über seine Haut suchte. Er öffnete die Augen und sah in Peggys verklärten Blick. >>Ich hoffe nicht, dass das vorgetäuscht war. << flüsterte er, Peggy schüttelte den Kopf. >>Keine Sekunde!<< Sie presste ihren Mund auf seinen, küsste ihn mit der größten Leidenschaft, zu der sie fähig war, während sie an der Wand entlang langsam nach unten glitt, bis sie wieder auf den eigenen, ein wenig wackligen Beinen stand. Mark strich ihr die nassen Haare zurück, Peggy lächelte ihn an. Die Gefühle für ihn umspülten warm ihr Herz, wie das Wasser ihre Haut. Es war beinah überwältigend! Überwältigend, und so groß, dass sie keine Worte dafür fand. Sie schluckte gegen den Kloß an, der sich in ihrem Hals ausbreitete, blinzelte die Glückstränen aus ihren Augen, während Mark ihr das Handtuch reichte, das über einer Stange neben der Dusche hang. >>Hoffentlich hat Susanne uns nicht gehört.<< grinste Peggy und stellte das Wasser ab. >>Und wenn. << erwiderte Mark. >>Das war es mir wert!<<- >>Mir auch. << Er lächelte und gab ihr einen weiteren, sanften Kuss auf die Stirn. >>So, und jetzt raus hier! Nicht, dass du dich noch erkältest!<<

 

 

 

Wenige Tage später, konnte Peggy auch schon aus dem Krankenhaus entlassen werden. Sie hätte vor Freude kreischen können, als sie an diesem Vormittag ihre Sachen zusammenpackte und Natascha, die ihr dabei half, lächelte verständnisvoll über die Euphorie ihrer Tochter. >>Hast du jetzt alles?<< Auch Mark hatte es sich nicht nehmen lassen, Peggy abzuholen, und sah sich noch einmal im Zimmer um. Sie nickte. >>Ja, das war’s. << Sie ging auf ihn zu und ließ sich glücklich in seine Arme fallen. >>Ich bin so froh, endlich hier rauszukommen. << - >>Ich nehme dich auch sehr gerne wieder mit!<< erwiderte Mark und küsste sie. Peggy lachte. >>Das will ich hoffen!<< Gemeinsam traten sie auf den Flur und warteten vor dem Stationszimmer auf die Entlassungspapiere, die Susanne gerade fertig machte. >>Ich gehe schon mal vor. Gib mir deine Sachen, Schätzchen. << sagte Natascha und griff nach Peggys Tasche. Peggy nickte und Natascha verschwand durch die großzügige Tür ins Treppenhaus. Ungeduldig wippte Peggy auf ihren Zehen. Sie wollte endlich raus hier! Es war, als hätte ihr jemand ein neues Leben geschenkt, das sie unbedingt sofort ausprobieren musste! Mark bemerkte ihre Unruhe und grinste. >>Hast es ja gleich geschafft. << - >>Ich mache drei Kreuze, wenn wir wieder zu Hause sind!<< Dann lächelte sie. >>Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich auf unser Bett freue! Darin schläft es sich tausend Mal besser,als in dem Bett hier!<<->>Betten sind nicht nur zum schlafen da. << flüsterte Mark verführerisch und beim Anblick seiner tiefen Augen, fühlte Peggy automatisch das vertraute Kribbeln im Bauch!      
>>Peggy! Gut, dass du noch da bist!<< Eine junge Frau kam auf Mark und Peggy zugeeilt und Peggy erkannte in ihr die junge Anästesistin wieder, die ihr vor der OP die Narkose verabreicht hatte. Wie hieß sie noch? Anna? Andrea? >>Ich dachte, du wärest schon weg. << - >>Das bin ich auch gleich. Hoffentlich.<< erwiderte Peggy und warf einen leicht ungeduldigen Blick auf Susanne, die anscheinend mit dem Pc zu kämpfen hatte und ein wenig hilflos auf den Bildschirm starrte. >>Ich wollte mich noch verabschieden und dir weiterhin gute Besserung wünschen. << lächelte die Frau. Peggy dankte ebenfalls lächelnd und schielte verstohlen auf das kleine Namensschild an ihrem Kittel.Andrea also! >>Und dann wollte ich dir die hier noch mitgeben.<< Andrea reichte Peggy eine kleine Tablettenschachtel. >>Das ist Schmerzmittel, falls die OP-Narbe in den kommenden Stunden noch brennen sollte. Spätestens übermorgen sollte sie aber nicht mehr wehtun. Falls doch, komm bitte nochmal wieder!<< Peggy nahm die Schachtel an sich und hoffte, sie erst gar nicht gebrachen zu müssen! >>Okay, und haben die irgendwelche Nebenwirkungen?<< fragte sie, Andrea lächelte. >>Nein, keine Sorge. Ich habe extra etwas ausgesucht, was dem Baby nicht schadet. <<
Peggy, die bis eben die Verpackungsaufschrift studiert hatte, schaute auf. >>Dem Baby?<< ->>Ja. Du brauchst wirklich keine Angst zu haben, Peggy.Die Tabletten sind harmlos. << Peggy schaute sie weiterhin reichlich irritiert an. >>Welches Baby?<< fragte Mark, ebenfalls mehr als verwirrt. Andreas Lächeln wurde ein wenig unsicher. >>Ihr Baby! << Sie blickte zwischen den beiden hin und her und schaute Peggy dann direkt ins Gesicht.>>Ich dachte, du wüsstest es. Du bist schwanger. <<
Innerhalb von Sekunden wich die Farbe aus Peggys Gesicht, das Blut versackte in ihren Beinen, die bleischwer wurden. Und sie konnte förmlich fühlen, wie Mark neben ihr zu Eis erstarrte! >>Fertig, Peggy! Deine Papiere, endlich! Dann kann’s ja los gehen. << Wie von weit weg hörte Peggy Susannes fröhliche Stimme, doch diese täuschte sich. Es war schon längst losgegangen. Alles! Und zwar so schnell, dass Peggy es überhaupt nicht mitbekommen hatte.