Die Nachhilfestunde 83: ungeschminkte Wahrheit

Peggy brauchte eine halbe Tube Abdeckcreme und ihren dunkelsten Lippenstift, um ihre Blessuren im Gesicht zu überschminken. Aber sie schaffte es, genauso wie sie es schaffte, ihre wahre Stimmung zu überspielen! Mark sah es an jeder Bewegung, dass sie Schmerzen hatte, sah in jedem Lachen, dass es nicht echt war und sah in jedem Blick ihre Erinnerung an gestern Nacht. Und doch beherrschte er sich und drang nicht weiter zu ihr vor, sondern gab ihr das Gefühl, alles sei in Ordnung, während er ihr im Bistro gegenübersaß und zusah, wie sie ihr bestelltes Essen beinah haltlos in sich hineinschlang. Eigentlich viel zu viel für eine Person, doch ihr Teller war bereits fast leer.
>>Langsam, dir wird noch schlecht. << warnte er, während er Emelies Saft in ihren Becher goss. Peggy schaute ihn an und lächelte wieder ihr einstudiertes Lächeln. >>Nein nein, keine Sorge. << - >>Heute Morgen hattest du doch gar keinen Appetit. << - >>Dafür jetzt umso
mehr. << Peggy hob ihr Glas und leerte es in einem Zug. Endlich wurde sie weniger: diese tiefe Leere und das ohnmächtige Gefühl, das sie in sich trug musste mehr und mehr weichen. Es tat gut! Vielleicht ging es aber noch besser. Sie winkte der Bedienung zu, orderte noch ein Stück Torte und einen Eiskaffee, was die junge Kellnerin mit einem etwas verwunderten Blick entgegennahm und das Geschirr abräumte. Auch Mark sah sie ungläubig an. Er bemerkte, wie ihre Augenlider zittern und ihre Hände, die nervös über den Tisch fuhren. Es war so offensichtlich, dass sie gerade irgendetwas zu kompensieren versuchte, und das auf höchst ungesunde Weise!
>>Hör auf damit, bitte!<< sagte Mark eindringlich, doch Peggy gab sich ahnungslos. >>Was denn?<< - >>Du frisst es in dich hinein, wortwörtlich! Das kann nicht dein Ernst sein. << Peggy erwiderte seinen durchdringenden Blick und bekam Herzklopfen! Wie immer hatte er sie innerhalb weniger Minuten durchschaut! Eines seiner vielen Talente! Sie blickte zu Emelie hinüber, die fröhlich ihre Pommes mit Ketchup zermatschte. Bei dem Anblick wurde ihr plötzlich speiübel und ihr brach der Schweiß aus. Ihr Magen rebellierte gegen die Unmengen von Essen, die sie gerade in sich hineingestopft hatte! Sie presste die Hand vor den Mund, als ihr das säuerliche Gefühl die Kehle hochkroch und sprang auf. Mark sah ihr nach, wie sie in Richtung der Toiletten rannte und atmete resigniert aus. Das hatte er kommen sehen!

Die doppelte Vorspeise und das Hauptgericht für zwei Personen waren raus! Peggy ließ sich erschöpft gegen die Wand sinken und bekam kaum Luft. Noch immer erschütterte sie das Würgen, doch ihr Magen war leer. Genauso wie ihr Kopf, ihr Herz, ihr ganzer Körper. Alles war leer! Zitternd schloss sie die Augen und legte eine Hand auf ihren Bauch. So eklig hatte sie sich nicht mehr gefühlt, seit sie ihren ersten Vollrausch gehabt hatte!
Ein Schatten fiel auf ihr blasses Gesicht, sie schaute hoch. Mark stand vor ihr und augenblicklich überkam sie die Scham! >>Tut mir leid, ich… << - >>Schon
gut. << fiel Mark ein, beugte sich zu ihr und reichte ihr ein nasses Papiertuch. Dankbar wischte Peggy sich den Schweiß von der Stirn, allmählich wurde sie ruhiger und das flaue Gefühl im Bauch weniger.  >>Dein Nachtisch ist gerade
gekommen. << sagte Mark und Peggy stöhnte gequält. >>Ich esse nie wieder was!<< Er lachte ein wenig und reichte ihr seine Hand, damit sie aufstehen konnte. Zögerlich legte Peggy ihre Finger in seine und er zog sie hoch, dankbar, dass sie wenigstens diese kleine Berührung wieder zuließ. Da stand sie nun vor ihm, wie ein Häufchen Elend, blass, die Schminke verwischt, sodass ihr Augenring und die Schürfwunde an der Lippe wieder deutlich wurden. >>Ich brauche frische Luft. << sagte sie matt, trat ans Waschbecken und wusch sich die Hände. Mark nickte. >>Ja, lass uns gehen. <<.
Es war ein lauer Abend, beinah windstill und fast wolkenlos. Ein paar Vögel flogen über ihren Köpfen in den blauen Himmel, während sie langsam durch den Park schlenderten, Emelie vorneweg. Jeden Meter hatte sie etwas anderes spannendes am Boden entdeckt und mindestens schon fünf Stöcke aufgehoben, die natürlich alle mit nach Hause kommen würden! Mark sah ihr lächelnd zu, wie sie sich für jeden Grashalm und jedes Steinchen begeistern konnte. Mark spürte Peggys Blick auf seiner Wange und sie blieben stehen. Wie in Zeitlupe hob er seine Hand, um nur ihre Haare ein wenig zur Seite zu streichen, doch selbst das war erfolglos. Peggy zuckte zusammen und sofort trat wieder dieser angespannte Ausdruck auf ihr Gesicht. Schweigend gingen sie weiter und kamen irgendwann zu der Bank. Zu ihrer Bank, an der Mark vor gar nicht vielen Wochen um ihre Hand angehalten hatte! Peggy lächelte bei der Erinnerung daran. Es war so schön gewesen! Wie ein Traum. Damals hätte sie gedacht, sie würde sterben vor Glück!
>>Setzen wir uns?<< fragte Mark, sie nickte und nahm neben ihm Platz. Von hier aus hatten sie auch Emelie gut im Blick, die ein wenig Abseits bereits neue spannende Dinge entdeckt hatte.
>>Willst du mir nicht doch sagen, was los war?<< wagte Mark einen erneuten Vorstoß. Ihm war klar, dass er mit dem Feuer spielte, aber viel mehr als Nein sagen und abblocken konnte Peggy schließlich nicht tun. Sie wich seinem Blick aus. >>Ich kann nicht. << - >>Wieso nicht?<< - >>Weil es dir zu weh tun würde. << Das hatte gesessen! Mark starrte sie unentwegt an und mochte sich nun erst recht nicht mehr ausmalen, was Peggy erlebt hatte. Aber umso wichtiger war es, dass sie endlich darüber redete. >>Glaubst du, es tut mir weniger weh, wenn du es mir verschweigst?<<
Er wandte sich ihr zu, sein Blick brannte auf ihrer Wange, bis sie ihn endlich anschaute.  >>Ich will dich nicht drängen, Peggy. Aber ich will dir helfen, damit fertig zu werden. Dafür bin ich da. Also rede mit mir. << Peggy schluckte, ihr Herz klopfte wie wild! Sie spürte mehr und mehr, dass sie das nicht mehr lange durchhalten würde. Dass sie den Schwur, den sie sich selbst geleistet hatte, Mark niemals einzuweihen nicht aufrechterhalten könnte! Es tobte und zerrte in ihr, es wollte raus, auch wenn es bitterlich weh tat! Wie so oft in den letzten Stunden sah sie sich wieder in diesem Badezimmer im Krankenhaus stehen, wie sie ihre Verletzungen angeschaut und sich vor sich selbst geekelt hatte. Sie schluchzte und senkte den Kopf. Mark würde sie nie wieder schön finden können … sie nahm wahr, wie er sich ihr langsam näherte, seinen Arm um sie legte und sofort gingen alle Signale ihres Körpers in Alarmbereitschaft. Doch dieses Mal schaffte sie es, sie in Schach zu halten, als sie schließlich Marks sanfte Hand auf ihrer prickelnden Haut spürte, die sie an ihn zog und festhielt. Sie bebte, stieß ihn jedoch nicht weg, was Mark unendlich erleichtert zur Kenntnis nahm! So saßen sie eine Weile da, blickten zu Emelie hinüber und Peggy spürte, wie sie allmählich ruhiger wurde. Dieser Ort hatte einfach etwas beruhigendes, schönes, etwas Heilendes, das ihr Kraft gab.
>>Timo. << brach es plötzlich wie aus dem Nichts aus ihr heraus. >>Er hat uns aufgelauert. Er war rasend vor Wut, und völlig besoffen! Scheinbar gibt er mir die Schuld daran, dass Annika sich getrennt hat. << Sie hielt inne, als die Erinnerungen wieder präsenter wurden. Ja, er war wirklich unberechenbar gewesen und hatte ihr und Annika gehörig Angst eingejagt. Sie spürte, wie Mark sich verkrampfte und wartete ab, ob er etwas sagen würde, doch er schwieg und sie fand die Kraft, weiterzusprechen. >>Er hat Annika bedroht. Ich bin irgendwie dazwischen gegangen, aber er war viel stärker als ich. Er hat mich geschlagen und ich bin hingefallen. Und als ich am Boden
lag … << Nun unterbrach sie sich doch und Mark sah sie an, ihm war während ihrer Erzählung mehr und mehr übel geworden! Dabei schien sie das Schlimmste noch gar nicht berichtet zu haben. Ihr Lippen zitterten und in ihren Augen standen die Tränen. 
>>Sag mir nicht, dass er dich angefasst hat!<< Marks Stimme war kaum mehr als ein Flüstern! Sein größter Albtraum schien gerade wahr zu werden! Davor hatte er immer am meisten Angst gehabt! Dass Peggy eines Tages von irgendeinem dahergelaufenen Typen bedrängt und belästigt werden würde, ohne dass er etwas dagegen tun konnte! Peggy sah die blanke Panik in seinen Augen und schluckte. >>Er hat’s versucht. << gestand sie und Mark war es, als würde ihm jemand mit voller Wucht in den Magen treten! >>Aber ich hab mich gewehrt, mit aller Kraft die ich noch hatte. << - >>Wie seid ihr entkommen?<< sehnte Mark das Ende dieser schrecklichen Geschichte vorbei. Jetzt war ihm klar, wieso Peggy nicht darüber sprechen wollte, denn sie hatte recht: es tat mehr weh als alles, was er bis jetzt erlebt hatte. Peggy senkte abermals den Blick, um ihre Lippen spielte ein kleines Grinsen. >>Ich hab ihm zwischen die Beine getreten. Ziemlich heftig sogar. Da hat er sofort von mir abgelassen. << Mark schüttelte halb fassungslos, halb bewundernd den Kopf. Dass sie in dieser Situation noch so klar hatte denken können! 
>>Er ist abgehauen und hat uns einfach liegen lassen. << beendete Peggy ihren Bericht. >>Wir waren vollkommen durcheinander und ich konnte überhaupt nichts mehr tun. Ich war wie gelähmt. Annika hat euch angerufen, den Rest kennst du. <<
Mark atmete tief aus, das musste er erstmal verdauen! Seine Wut auf Timo stieg beinah ins Unermessliche! Besser für ihn und sich, wenn er ihm niemals wieder begegnen würde! Er konnte sich nur ansatzweise vorstellen, was für eine Angst die beiden gehabt haben mussten! Bei der Vorstellung, wie Peggy dagelegen und um sich gekämpft haben musste überkam ihn der blanke Hass und die Tränen stiegen ihm in die Augen. Peggy bemerkte seine Reaktion und legte ihm die Hand an die Wange. Genau das hatte sie vermeiden wollen! Genau davor hatte sie solche Angst gehabt! Mark sah sie blinzelnd an und auch bei Peggy lösten sich die Tränen. Sie konnte es schlecht ertragen, ihn weinen zu sehen! Dabei hatte sie ihm erst die halbe Wahrheit erzählt. Von den unübersehbaren Spuren des Angriffs auf ihrer Haut hatte sie noch nichts erwähnt. Aber wenn sie auch noch davon anfing, würde Mark wohl vollkommen die Fassung verlieren. >>Danke, dass du es mir erzählt hast. << sagte er da leise und nahm ihre Hand. >>Wir stehen das zusammen durch, okay?<< - >>Okay. << nickte Peggy und lächelte. Und dieses Mal erreichte das Lächeln ihre Augen!

Es kostete sie einige Mühe, Emelie davon zu überzeugen, dass es langsam Zeit wurde, nach Hause zu gehen! Die Sonne ging schon unter und es wurde kühler und irgendwann hatte Mark sich die Kleine einfach geschnappt und unter Protest auf seine Arme gehoben. Peggy folgte den beiden amüsiert. Sie fühlte sich tatsächlich besser, erleichterter. Es half eben doch, wenn man seine Gefühle teilen konnte und nicht alles mit sich herumschleppte! Hoffentlich würde es Annika und Sascha genauso ergehen. Sie nahm sich vor, ihr später noch zu schreiben. Wenn Annika wüsste, dass sie mit Mark gesprochen hatte, würde es ihr bei Sascha vielleicht etwas leichter fallen.
Während Mark Emelie ins Bett brachte, stand Peggy im Bad und schrubbte mühsam die vielen Schichten Schminke von ihrem Gesicht, was gar nicht so einfach war, denn die kräftigen Berührungen taten noch gehörig weh und sie musste aufpassen, dass ihre Lippe nicht wieder zu bluten begann. Ihr Blick fiel erneut auf ihren Oberkörper und ihre Brüste. Der Anblick hatte nichts von seinem Schrecken verloren! Sie spürte noch immer Timos Hände und seinen festen Griff, mit dem er sie gepackt hatte. Noch immer spürte sie den eiskalten Boden unter sich und roch noch immer den Alkohol … sie schüttelte sich. Ihr fröstelte und so beeilte sie sich, sich umzuziehen. Angesichts der Tatsache, dass jede Bewegung nach wie vor weh tat, war das allerdings gar nicht so einfach. Die Jeans und das Oberteil hatte sie bereits geschafft, jetzt nur noch schnell in den Jogginganzug schlüpfen und das war‘s. In dem Moment betrat Mark unvermittelt das Badezimmer. Schnell konnte Peggy sich gerade noch ihr großes Badehandtuch vor den Körper pressen und sah ihn ein wenig erschrocken an. >>Entschuldige. << sagte Mark und registrierte, wie vehement sie sich hinter diesem Handtuch zu verstecken schien. Es war eindeutig, was sie verbergen wollte, so blass wie sie geworden war! >>So schlimm?<< fragte er leise, sie nickte. Ja, es war schlimm! Es sah furchtbar aus, so furchtbar, dass Peggy glaubte, sich ihm nie wieder zeigen zu können! >>Zeig’s mir. << bat er sanft, sie starrte ihn an. Das ging nicht! Sie konnte es doch selber kaum anschauen. >>Ich will es sehen. << beharrte Mark mit noch immer sanftem Nachdruck. Er wollte endlich die ganze Wahrheit erfahren. Nur dann hätten sie eine Chance, damit umzugehen. Und Peggy sollte sich schließlich auch nicht bis in alle Ewigkeiten vor ihm verstecken müssen.
Unsicher sah sie ihn an und lockerte nur langsam ihren Griff, mit dem sie das Handtuch festhielt. Sie ließ es vorsichtig sinken, ohne Mark dabei aus den Augen zu lassen, bis sie schließlich vor ihm stand. Nackt, so wie sie war. Mit klopfendem Herzen und schweißnassen Händen. Mark sah an ihr herab und holte zitternd Luft. Nicht nur ihr Dekolleté war voll blauer Flecken, auch an ihren Beinen zeigten sich deutliche Spuren grober schmerzhafter Berührungen! Es musste die Hölle gewesen sein! Er schaute zurück in ihre Augen, die ihn kleinlaut ansahen.
>>Ich hab’s doch gesagt. Ich sehe schrecklich aus! Es tut mir so leid. <<
Ihre brüchige Stimme brach Mark das Herz! Sie gab sich auch noch Schuld daran! Das konnte nicht wahr sein! Er schüttelte den Kopf und legte seinen Finger auf ihre Lippen. >>Du bist genauso schön wie immer!<< beschwor er. >>Du bist perfekt, so wie du bist! Und ich werde Timo umbringen dafür, dass er das mit dir gemacht hat!<< Peggy glaubte ihm sofort! Sie hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass Mark ernst machen würde, sollten die beiden sich jemals wieder über den Weg laufen. Besser also, wenn das nicht geschehen würde!
>>Jetzt weißt du alles. << flüsterte sie und erneut rieselten kleine Steinbrocken von ihrem Herzen hinunter. Es war nicht einfach gewesen, aber es war richtig. Jetzt konnten sie diesen ganzen Mist zusammen aufarbeiten. Ein gutes Gefühl. Mark streichelte ihr vorsichtig über das Haar und bemerkte ihre Gänsehaut. Er reichte ihr den Jogginganzug und sie schlüpfte hinein. >>Hey, das ist meiner. << stellte er fest und Peggy lächelte verlegen. >>Leihst du ihn mir? Dann kann ich bestimmt besser schlafen.<<

Alles hätte er dafür getan, damit es ihr ein kleines bisschen besser ging! Wenig später hatte sie sich auch schon ins Bett gekuschelt, die Kapuze der Joggingjacke über den Kopf gezogen und war fest eingeschlafen. Mark blieb noch eine Weile wach, um über all das nachdenken zu können, was in den letzten 24 Stunden geschehen war! Kurz dachte er an Sascha und fragte sich, ob Annika ihm sich wohl ebenfalls schon anvertraut hatte. Neben sich auf dem Tisch stand noch das Schachspiel, das seit gestern unberührt geblieben war. Mark grinste und bewegte eine Figur. >>Schach matt. << murmelte er. Sein Handy vibrierte und er las die Textnachricht. Von Sascha.

*Annika hat mir alles erzählt…*
*Peggy auch.*
*es ist viel zu krass!*

Mark schnaubte. Krass war noch milde ausgedrückt. Er tippte zurück.

*wie geht’s ihr?*
*sie schläft. Ansonsten ok. Und Peggy?*
*schläft auch schon. Sie ist ziemlich fertig*
*dieser Dreckskerl! wenn ich den in die Finger kriege… *

Mark blickte auf und sah aus dem Fenster. Irgendwo da draußen lebte Timo einfach völlig unbehelligt weiter, trank vielleicht gerade sein Bierchen und machte sich einen netten Abend mit Freunden, während Peggy und Annika sich nur ganz allmählich erholten. Er musste an Peggys Körper denken, an die vielen blauen Flecken und die Kratzer auf ihrer Haut! Hoffentlich konnte die Polizei etwas ausrichten und Timo dingfest machen! Dabei hatten sie vor Kurzem noch alle zusammengesessen und die Verlobung begossen. Bei dem Gedanken daran, dass der Kerl, der hier auf dem Sofa gehockt und fröhlich mit gefeiert hatte der gleiche war, der die beiden Mädchen angegriffen hatte, wurde Mark eiskalt. Wie sehr man sich doch in Menschen täuschen konnte! Er atmete tief durch, um die aufkommende Wut zu zügeln und schloss die Augen. für einen kurzen Moment flammte sogar so etwas wie ein Selbstvorwurf in ihm auf. Ein Selbstvorwurf, dass er in dieser Nacht nicht bei ihr gewesen war! Dass er nicht darauf bestanden hatte, sie und Annika abzuholen, dass er Timos abscheuliche Tat nicht hatte verhindern können! Blinzelnd schaute Mark in den diesigen Abend hinaus. Die Sonne hatte sich verzogen und einige Wolken verdeckten den Himmel. Er würde es niemals wieder so weit kommen lassen! Niemals wieder sollte Peggy in solch eine Gefahr geraten! Er musste auf sie aufpassen, noch besser! Für immer!
In guten und in schlechten Tagen, schoss es ihm durch den Kopf und sein Herz setzte einen Schlag aus!