Die Nachhilfestunde 50: die Chance

Kurz entschlossen zog Peggy sich wenig später ihren Jogginganzug an und schlüpfte in die Sportschuhe. Sie wollte noch eine Runde um den Block drehen, sich bewegen, ein wenig auf andere Gedanken kommen. Mittlerweile sah sie ein, dass sie sich da wohl etwas zu sehr in irgendein Hirngespinst hineingesteigert hatte, was Marks fernbleiben am heutigen Abend anging. Aber sein Verhalten war schlichtweg seltsam gewesen. Sie spürte, dass er mit irgendetwas hinter dem Berg hielt, konnte sich aber nicht erklären, was das war. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto unruhiger wurde sie ... es war zum verrückt werden!
Sie trat zurück ins Wohnzimmer, in dem Mark gedankenverloren auf seinem Handy tippte, jedoch sofort aufsah, als Peggy herein kam. >>Ich gehe noch ein bisschen joggen. Bin gleich wieder da. << erklärte sie sich, Mark stand auf und trat an sie heran. >>Sei doch nicht sauer auf mich. << bat er nach einer Weile leise und nahm ihre Hände. Peggy seufzte tief. >>Ich bin nicht sauer auf dich. Ich hab dich einfach nur wahnsinnig vermisst, das ist alles. << Mark blickte in ihre Augen, versuchte, sie spüren zu lassen, wie sehr er sie liebte, ehrte, wie bedingungslos er sein Leben mit ihr teilen wollte. Vertrau mir, Peggy, dachte er. Vertrau mir, bitte! Er strich ihr sanft über die Wangen.
>>Pass auf dich auf, ja? << bat er, Peggy antwortete mit einem flüchtigen Kuss, ehe sie aus der Wohnung trat und draußen vom abendlichen Wind empfangen wurde. Sie zog den Reißverschluss ihrer dünnen Jacke zu, stöpselte die Kopfhörer mit ihrer Musik in die Ohren und machte sich auf den Weg.
Die Bewegung an der frischen Luft tat gut. Sehr gut sogar. Es war, als würde der Wind den Kopf freipusten, die Gedanken aufwirbeln und sich neu ordnen lassen. Peggy genoss das abendliche Sportprogramm und ließ sich zum Takt der neusten Chart-Hits durch die Gegend leiten. Irgendwann kam sie vor Annikas Wohnung zum stehen. Sie sah zu dem Fenster hoch, hinter dem ihre Freundin wohnte und hinter dem ein schwaches Licht brannte. Sie konnte sich nicht erklären, wieso Annika so abweisend war. Doch jetzt war ohnehin nicht der richtige Zeitpunkt, um ein klärendes Gespräch zu suchen. Es wurde spät, Peggy fröstelte und so machte sie sich auf den Rückweg. Aber bald würde sie mit Annika sprechen müssen, sprechen wollen. Sie war ihre beste Freundin und sie wollte sie nicht kampflos aufgeben.
Kurz darauf war Peggy wieder Zuhause und fühlte sich um einiges besser. Es stimmte, dass Sport Endorphine ausschüttete. Endorphine, die natürlichen Wirkstoffe gegen Traurigkeit. Mark hatte ein kleines Abendessen vorbereitet und bemerkte Peggys Stimmungsumschwung wohlwollend. >>Na, hat gut getan, was?<< - >>Ja, definitiv! Aber jetzt wird es kühler, da wollte ich lieber wieder zu dir. << erwiderte Peggy lächelnd und schmiegte sich an ihn, ehe sie auf den gedeckten Tisch aufmerksam wurde. >>Was habe ich nur für einen fürsorglichen Freund!<< stellte sie anerkennend fest und küsste ihn dankbar auf die Wange, Mark lächelte. >>Gern geschehen. Aber geh vorher duschen. << - >>Heißt das, ich stinke?<< Peggy stützte mit gespielter Empörung die Hände in die Seite und sah ihn schockiert an, er grinste. >>Das hast du jetzt gesagt. << Peggy schnappte theatralisch nach Luft, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand, jedoch nicht ohne ihm vorher noch frech die Zunge rauszustrecken. Mark lachte. Sie war einfach Zucker!

Ein paar Wochen später, saß Peggy mit einigen anderen Studenten in der Unibibliothek und arbeitete Notizen durch, die sie sich während der Vorlesung gemacht hatte. Sie war von neuem Ehrgeiz gepackt worden und hatte sich vorgenommen, sich in ihr Studium hineinzuknien, als gäbe es kein Morgen! Sie wusste nicht genau, was sie zu dieser Ambition trieb, aber vielleicht war das auch gar nicht so wichtig. Wichtig war nur, dass sie diesen Motivationsschub ausnutzen musste, denn genauso gut kannte sie die Kehrseite der Medaille, wenn man nämlich so gar keine Lust hatte, auch nur irgendetwas zu tun.
Sie schreckte auf, als ihr Handy vibrierte. Eine unbekannte Nummer blinkte auf dem Display und Peggy war kurz davor, es einfach zu ignorieren, war dann aber doch zu neugierig. Es war Timo, wie sie Sekunden später feststellte.
>>Ich hab deine Nummer von Annika. << erklärte er, Peggy lächelte. >>Ja, das hab ich mir schon gedacht. Was kann ich für dich tun?<< - >>Eine ganze Menge, hoffe ich. << antwortete er. >>Ich bräuchte deine Hilfe, oder besser gesagt deinen Rat. << ->>Schieß los!<< Timo zögerte und Peggy runzelte die Stirn. Was tat er denn so geheimnisvoll. >>Könnten wir uns kurz treffen? Am Telefon kann ich dir schlecht erklären, worum es
geht. << Peggy warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. In knapp 2 Stunden hatte sie eine wirklich wichtige Vorlesung, und der Professor kannte keine Gnade für Zuspätkommer. Dennoch fasste sie sich ein Herz. >>Aber wirklich nur kurz. << - >>Klar, kein Thema. Kannst du zu mir ins Theater kommen? Ich hab hier noch zu tun und kann schlecht weg. << Und ich hab Uni, dachte Peggy bei sich und verdrehte kurz die Augen. >>Ja, ich komme vorbei. << antwortete sie und schüttelte über sich selbst den Kopf. Mark hatte ihr einmal gesagt, sie sei zu gutmütig für diese Welt. Damals hatte sie das mit einem Lachen von sich gewiesen, heute dachte sie ein wenig anders darüber. Aber man konnte nun einmal nicht aus seiner Haut.

Wenig später betrat Peggy das Theater und wartete auf Timo, der sie, wie er vorhin gesagt hatte, im Foyer treffen wollte. Peggy lächelte, als sie die schwarz weiß Porträts der aktuellen Schauspieler betrachtete, die im Foyer an der Wand hingen. Sie liebte Theater! Schon immer! Das war einfach eine ganz andere, eine ganz besondere Welt! Ihr fiel ein, dass Mark und sie noch nie ein richtiges Stück besucht hatten und sie nahm sich fest vor, das zu ändern.
Sie war so in Gedanken, dass sie Timo zunächst gar nicht bemerkte, der neben sie trat und ihr zaghaft auf die Schulter tippte. >>Hi. Danke, dass du es einrichten konntest. << begrüßte er sie und Peggy erschrak ein wenig. Dann lächelte sie jedoch und erwiderte seine Begrüßung. >>Gern. Aber ich habe wirklich nicht viel Zeit. << - >>Kein Problem, ich mache es kurz. << versprach Timo und bedeutete Peggy, ihm zu folgen. Sie gingen durch das Foyer, ein paar Stufen hinauf zu einer Tür, die Timo öffnete und sie geheimnisvoll ansah. >>Jetzt machst du es aber spannend. << sagte Peggy und folgte ihm durch den schmalen Gang, bis sie plötzlich mitten auf der riesigen Theaterbühne standen! Peggy sah sich fasziniert um, sah die tausenden Scheinwerfer über sich, die tausend Samtsitze im Zuschauerraum, und sie wusste gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte. >>Wow! Also jetzt beneide ich dich ja ein wenig um deinen Arbeitsplatz. Das ist ja faszinierend hier oben. << gab sie zu, Timo grinste. >>Kann ich verstehen. Und genau darum geht es. << Er machte eine kleine Pause und Peggy sah ihm an, dass er nach den richtigen Worten suchte.
>>Kommenden Monat beginnen die Proben für ein neues Stück, das die Produktion dieses Jahr noch auf die Bühne bringen will. << begann er schließlich. >>Den Namen darf ich dir leider noch nicht verraten, es handelt sich aber um ein sehr modernes Stück mit vielen interessanten Charakteren. << Peggy nickte langsam und wartete ab, was weiter folgen würde. >>Die meisten Rollen sind schon besetzt, ein paar Statisten fehlen noch. Und die Hauptfigur. Bislang hat sich noch kein geeigneter Kandidat dafür gefunden. << fuhr Timo fort. Peggy hörte ihm zu und versuchte den Sinn seiner Worte zu verstehen. >>Okay. Und was kann ich jetzt für dich tun?<< fragte sie und Timo sah sie grinsend und mit einem bedeutungsvollen Blick an.
Da ging Peggy ein Licht auf: Timo wollte sie in das Stück schleusen. Als Hauptfigur noch dazu! Sie hob abwehrend die Hände und schüttelte vehement den Kopf. >>Nein! Oh nein, nein nein, kommt nicht in Frage!<< - >>Ach Peggy, komm schon! Du würdest super in das Stück hineinpassen! << - >>Timo, wie stellst du dir das vor? Ich bin doch keine Schauspielerin. << - >>Eben darum geht es ja. << wandte Timo mit leuchtenden Augen ein. >>Die wollen das Experiment wagen, die Hauptrolle mit einem Laien zu besetzen, der neben den professionellen Darstellern agiert. Ich finde das ziemlich spannend. << Peggy blickte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. Sie hier, auf dieser riesigen Bühne? Vor hunderten von Leuten, als absolute Anfängerin? Das konnte er doch nicht ernst meinen. Und überhaupt … >>Also ich an deiner Stelle hätte zunächst einmal Annika gefragt. << sagte sie mit tadelndem Unterton, doch Timo winkte ab. >>Hab ich doch schon. Schon längst, aber sie hat dankend abgelehnt. Ihr Lampenfieber und die Scheu vor Menschenmassen, ist viel zu groß. << Peggy sah ein, dass er recht hatte. Annika hatte noch nie gerne vor Leuten gestanden, schon in der Schule nicht. Vorträge oder Präsentationen vor der Klasse waren ihr ein Graus gewesen. Da war es nur logisch, dass sie die Vorstellung, vor einem riesigen Theaterpublikum zu stehen, in Panik versetzte. Ihr hingegen hatte all das immer Spaß gemacht. Sie sprach gerne vor Menschen und mochte es, sie mit spannenden und geistreichen Vorträgen in ihren Bann zu ziehen. Aber könnte sie das hier auch? Neben Profis?

>>Es sind erstmal nur 3 Vorstellungen geplant. << erzählte Timo weiter und holte Peggy aus ihren Gedanken. >>Die Produktion möchte sehen, wie das Stück und das Konzept ankommt und dann eventuell verlängern. Du würdest eine Gage bekommen und sicher viel Anerkennung. Und die Leute hier sind alle super nett und unkompliziert. Mit denen würdest du nicht anecken ... << - >>Timo, das hört sich alles echt spannend an. << lenkte Peggy rasch ein, denn er sprach mit solch einer Begeisterung, dass sie ihn irgendwie aufhalten musste. >>Und ich finde es cool, dass du da an mich gedacht hast … << - >>Das klingt nach einem Aber?!<< stellte Timo vorsichtig fest und Peggy seufzte. >>Ich hab doch gar keine Zeit für sowas! Ich habe so viel um die Ohren, mit meinem Studium, mit Emelie … << - >>Emelie? << - >>Meine kleine Tochter. << erklärte Peggy und sah das Erstaunen auf seinem Gesicht. Offenbar hatte Annika ihm gegenüber noch nicht erwähnt, dass es Emelie gab. >>Oh, das wusste ich nicht. << - >>Mit all dem bin ich schon ziemlich ausgelastet. Wie soll ich da noch proben und Texte lernen und all das? <<
Timo nickte, da hatte sie schon recht. Er konnte sich denken, dass das Leben mit einem kleinen Kind nicht gerade einfach war. Noch dazu, wenn man sich mitten im Studium befand. Aber so ehrgeizig wie Annika sie einmal beschrieben hatte, traute er ihr dennoch zu, nebenbei auch noch in das Theaterleben hineinzuschnuppern. >>Trotzdem, sag nicht endgültig Nein. Lass es dir durch den Kopf gehen, ja?<< bat er und sah sie beinahe schon flehend an. Peggy musste grinsen. >>Bekommst du eine Provision, wenn du den Hauptdarsteller vermitteln kannst?<< - >>Quatsch, ich kann mir dich einfach nur super hier vorstellen. << antwortete Timo lächelnd, doch Peggy sah ihn zweifelnd an. >>Ich weiß nicht … << - >>Komm wenigstens zum Casting! Wenn sie dann eh eine andere wollen, hat sich das Thema ja erledigt, aber probieren kannst du es doch mal!<< Peggy seufzte und ließ ihren Blick abermals durch den erhellten Zuschauerraum schweifen. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, hier oben zu stehen, zu spielen, in eine Rolle zu schlüpfen, für einen Abend eine andere zu sein. Wie es wäre, Applaus und Anerkennung für ihr Tun zu erhalten und sich daran freuen zu können, weil es ihr Verdienst war. Sie spürte, dass sie im Grunde gar nicht abgeneigt war, aber trotzdem konnte und wollte sie nicht direkt Zusagen. >>Okay, ich überlege es mir. << sagte sie schließlich und schaute in Timos erfreutes Gesicht zurück. >>Echt?<< - >>Ja, aber versprechen kann ich dir nichts. << - >>Klasse Peggy. Ich würde mich echt freuen, wenn du dabei bist!<< - >>Ich weiß es wirklich noch nicht! Ich gebe dir Ende der Woche Bescheid, ist das in Ordnung?<< - >>Klaro! Ich freue mich schon drauf. << - >>Na, abwarten. << lächelte Peggy und nahm sich vor, heute Abend mit Mark über diese unerwartete Gelegenheit zu sprechen.


Als sie wenig später in die Uni zurückgekehrt war und in der Vorlesung saß, konnte sie sich nicht wirklich konzentrieren. Zu sehr hing sie mit ihren Gedanken noch der Unterredung mit Timo nach. In ihr kämpften zwei Seiten: die eine wollte am liebsten sofort zusagen und sah sich schon mit vielen verrückten Theaterkünstlern in einem Probenraum sitzen und mal etwas völlig neues ausprobieren. Doch die andere Seite, die vernünftige, disziplinierte Seite, die holte sie auf den Boden der Tatsachen zurück, und der bestand nun mal darin, dass sie mit sich, der Uni und ihrer kleinen Familie bereits alle Hände voll zu tun hatte. Und sie war sehr glücklich damit!
Nachdenklich kaute Peggy auf ihrem Stift herum. Sie hatte den Blick nach vorne gerichtet, hörte den Professor jedoch nur wie durch einen Schleier sprechen. Vielleicht ist das Theaterleben ja gar nichts für mich, überlegte sie. Vielleicht passt das überhaupt nicht … oder vielleicht doch? Sie stöhnte innerlich auf und ließ den Kopf in die Hände sinken. Vielleicht war sie auch einfach nur zu feige, sich auf etwas Neues, Unbekanntes einzulassen …
Sie war erleichtert, als der Unitag irgendwann sein Ende gefunden hatte. Sie wollte schnell nach Hause und mit Mark sprechen, er wusste einfach immer, was das Richtige war.
Als sie die Wohnung betrat, hatte Mark gerade Emelie auf dem Arm, die friedlich einzuschlafen schien. Offensichtlich fühlte sie sich mehr als wohl dort, und das konnte Peggy sehr gut verstehen. >>Na, wie war dein Tag?<< begrüßte Mark sie und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. Peggy seufzte. >>So lala. Können wir uns unterhalten?<< - >>Sicher. Ist was passiert?<< fragte Mark und legte Emelie vorsichtig in ihr Kinderbett nieder. Liebevoll deckte er sie zu und stellte die Spieluhr an, damit das Kind mit sanften Tönen weiter in den Schlaf gewiegt wurde. Peggy beobachtete die Szene und ihr Herz zog sich vor Rührung zusammen. Er war der beste Vater, den es geben konnte!
>>Nein, es ist nichts passiert. Jedenfalls noch nicht. << erwiderte sie, und Mark wurde aus dieser kryptischen Antwort kein bisschen schlauer. Sie nahmen auf der Couch im Wohnzimmer Platz, Mark legte seine Hände auf Peggys Schultern und begann, sie sanft zu massieren. Peggy schloss die Augen und fühlte, wie sich die Verspannungen lösten. Wunderbar!
>>Also, ich höre?<< forderte Mark sie auf, Peggy holte tief Luft. >>Ich war heute im Theater, bei Timo. << - >>Was hattest du denn da vor?<< - >>Timo hat mir ein Angebot gemacht. << Mark hielt inne und sah Peggy mit gespielter Irritation an. >>Etwas Unmoralisches? Muss ich mir Sorgen machen?<< Peggy musste lachen und boxte ihn liebevoll auf den Arm. >>Nein, du Spinner! Bitte mach weiter. << Sie zuckte mit den Schultern und Mark nahm seine Massage wieder auf. >>Es soll bald ein neues Theaterstück auf die Bretter gebracht werden und es wird noch nach einer passenden Protagonistin gesucht. << erzählte Peggy weiter. >>Aha. Und die sollst du werden?<< riet Mark, sie nickte. >>Timo hat mir den Vorschlag unterbreitet, dass ich die Rolle spielen soll. Oder besser gesagt, ich soll zum Casting kommen. Alles weitere wird man dann ja sehen. << - >>Und? Gehst du hin?<< - >>Genau das wollte ich ja mit dir klären. << sagte Peggy und wandte sich ihm zu. >>Soll ich? Ich meine, ich hab doch gar keine Zeit dafür. Das Studium ist schwierig genug, wir haben unsere Kleine, wir haben uns … << Sie hob hilflos die Hände. >>Wie soll ich da noch fröhlich-munter Theaterproben unterbekommen?<< - >>Gegenfrage: wie soll das überhaupt funktionieren? Du bist doch keine Schauspielerin. << - >>Genau das war auch mein erstes Kontraargument. << lächelte Peggy. >>Aber das soll wohl Absicht sein: das Stück soll mit einem Laien in der Hauptrolle besetzt werden, den Rest übernehmen die Profis. << - >>Merkwürdiges Konzept. << fand Mark, Peggy hob die Schultern und wartete darauf, dass Mark sich endlich äußern würde. >>Sag schon, was soll ich machen?<< drängte sie ihn, er blickte sie an. >>Hast du Lust da drauf?<< Peggy zögerte. Ja, das hatte sie, nur wenn sie ihm das jetzt so offensichtlich mitteilte, würde er ihr sowieso zuraten, aber sie wollte eine wirklich ehrliche Meinung von ihm. Doch er hatte sie schon durchschaut, noch bevor sie antworten konnte. >>Natürlich hast du Lust da drauf. << grinste er und Peggy druckste herum. >>Naja, aber wenn es doch eigentlich gar nicht geht… << Mark beugte sich vor und nahm ihre Hände. Peggy spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie mochte es so gerne, wenn er sie so an den Händen hielt. Das hatte so etwas vertrautes, liebevolles. >>Wenn du es machen willst, dann mach es. << riet er ihr. >>Das ist doch eine tolle Chance für dich. <<  Peggy sah ihn unsicher an. War es das? Und wenn ja, konnte sie es mit sich vereinbaren, dass sie mit Annahme dieser Chance noch weniger Zeit für Mark, für Emelie und für ihr Studium hatte? Und konnte sie es andererseits mit sich vereinbaren, wenn sie ebendiese Chance gänzlich ungenutzt lassen und nie erfahren würde, was daraus hätte werden können?
>>Na schön, ich gehe zum Casting. Und alles Weitere wird sich ja zeigen. <<  beschloss sie schließlich und lächelte. Sie würde es einfach ausprobieren. >>Vielleicht nehmen sie dich ja auch gar nicht. Dann bleibt dir die große Karriere doch verwehrt. << sagte Mark mit betontem Bedauern und Peggy kniff die Augen zusammen. >>Sehr witzig, Herr Winter!<< Mark lachte und zog sie in seine Arme. >>Ich würde mich für dich freuen. << ->>Wirklich?<<- >>Und wie! Ein paar Starallüren trägst du ja jetzt schon in dir. << - >>Sag mal, findest du es lustig, mich zu ärgern?<< - >>Zugegeben, ja. << antwortete Mark und steckte Peggy mit seinem Grinsen an. >>Ich liebe dich trotzdem. << sagte  Peggy leise. >>Ich liebe dich auch! << erwiderte Mark mit sanfter Stimme, küsste sie hingebungsvoll auf die Lippen und seine Gefühle für sie erwachten erneut mit ungeahnter Intensität zum Leben!