Die Nachhilfestunde 39: Überraschung!

>>Jetzt bin ich ganz offiziell Studentin!<< rief Peggy einige Wochen später glücklich und hielt Mark ihren Universitätsausweis vor die Nase. Es war Nachmittag und Peggy war gerade nach Hause gekommen. Ihr erster Tag an der Uni war wie im Flug vergangen! Die Aufregung hatte sie zwar mehr als erschöpft, aber dafür war sie auch umso glücklicher, dass sie ab heute ihren Traum des Psychologiestudiums endlich verwirklichen konnte!
Mark saß am Schreibtisch und arbeitete am Laptop, ließ jedoch alles links liegen, als er Peggy so strahlen sah, und stand auf. >>Glückwunsch, Süße!<< antwortete er und küsste sie innig. >>Ich freu mich riesig!<< sagte sie. >>Ich glaube, das Studentenleben wird der Wahnsinn!<< - >>Hast du ab morgen schon Vorlesungen?<< - >>Nein, die kommende Woche gibt's ein Orientierungsprogramm. Da stellen sich alle Fachschaften und Fakultäten vor und wir bekommen jede Menge Infos, wie das Ganze da so abläuft. Das heute war zwar schon mehr als genug, aber da kommt sicher noch einiges auf uns zu! Du glaubst gar nicht, wie groß das da alles ist! Heute Morgen kam ich mir total verloren
vor! << Peggy redete und redete und war nicht mehr zu bremsen! Mark hörte ihr lächelnd zu und fand es wunderbar, sie in solch einem Enthusiasmus zu sehen. Sie sprühte geradezu vor Begeisterung, schien wirklich happy zu sein und das wiederum, machte Mark selber unheimlich glücklich! >>Und? Schon Leute gefunden, mit denen du etwas anfangen kannst?<< fragte er.
Ja, das hatte sie. Auf Klara war sie gleich morgens getroffen, als sie ein wenig hilflos in der riesigen Eingangshalle der Universität stand. Und Klara, ein sehr schüchternes und zurückhaltendes Mädchen, war nicht weniger nervös. Gemeinsam waren sie in den Hörsaal gegangen, in dem die Einführungsveranstaltung stattgefunden hatte und hatten hier einen weiteren Kommilitonen kennengelernt: Florian, den Peggy auf Anhieb mochte! Er war ein Spaßvogel und hatte sie mit seiner offenen Art und den manchmal etwas sarkastischen Witzen bestens unterhalten!
Peggy kicherte, als sie an den Spaß zurückdachte, den sie zusammen gehabt hatten. >>Ja, die meisten, die ich heute kennengelernt habe, sind echt okay!<< Mark strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. >>Ich freu mich so sehr für dich! Wir sollten das feiern!<< - >>Feiern? Im Sinne von Ausgehen? Aber ich bin echt k.o. von all dem heute!<< wandte Peggy ein. Es stimmte. Sie war wirklich geschafft! Erst jetzt, wo das Adrenalin allmählich verebbte, die Anspannung und Aufregung abfiel, erst jetzt merkte sie, wie müde sie eigentlich war! Mark grinste und schüttelte den Kopf. >>Nein. Im Sinne von, du schmeißt dich auf die Couch, legst die Füße hoch, dein Freund kocht dir was schönes und dann wird gekuschelt! << Peggy spürte ihr Herz schneller schlagen. Das klang nach einem fantastischen Plan! >>Gerne! << antwortete sie, schmiegte sich an ihn und gab ihm einen langen und so intensiven Kuss, dass ein leises Stöhnen aus seiner Kehle drang.
>>Oh Baby!<< flüsterte er beinahe ehrfürchtig und Peggy spürte das vertraute Kribbeln im Bauch. Sie lächelte. >>Ich ruf schnell meine Eltern an,ja? Die wollen sicher auch wissen, wie es war. << - >>Mach das. Und ich gehe mal die Rezepte durch. Wäre der Dame ein Risotto genehm?<< Peggy musste lachen. >>Risotto ist perfekt!<<

Während Mark die Küche unsicher machte, telefonierte Peggy mit ihrer Mutter und ließ auch sie an ihrer Begeisterung über den ersten Unitag teilhaben. Sie saß im Schneidersitz auf dem Sofa und plauderte so ausgelassen mit ihr, wie schon lange nicht mehr! Sie hatte den Eindruck, dass ihre Mutter sich aufrichtig für sie freute und das war ein wunderbares Gefühl. Erst, als Mark schließlich mit dem Essen zu ihr kam, beendete sie das Gespräch. >>Ich muss schlussmachen, wir wollen jetzt essen … ja, sag ich ihm. << Peggy grinste, während Mark die Teller auf den Tisch stellte, von denen aus das Risotto einen köstlichen Duft verbreitete! >>Grüß Papa, ich hab euch lieb!<< schloss sie schließlich und legte auf. Mark sah sie fragend an. >>Was sollst du mir sagen?<< - >>Liebe Grüße. Und dass du darauf achten sollst, dass ich mich nicht übernehme. << Sie verdrehte die Augen und Mark lachte. >>Darauf kann sie sich verlassen.<< - >>Ich bin schwanger, nicht herzkrank!<< konterte Peggy, ließ dann jedoch jede weitere Diskussion auf sich beruhen. Das Essen sah zu lecker aus und hielt, wie sie feststellte das, was es auf den ersten Anblick versprach. Es schmeckte fantastisch!
Mark schaute ihr zu, in welcher Windeseile sie ihre Portion verschlungen hatte, Peggy bemerkte sein Grinsen und konnte ahnen, was er dachte. >>Tut mir leid, aber ich muss schließlich für zwei essen!<< rechtfertigte sie sich, Mark setzte sich näher zu ihr und küsste sie sanft auf den Mund. >>Ich weiß. Und ich bin sehr froh darüber. << Sein Blick fiel auf ihren Bauch. >>Sieht man schon was?<< Peggy kicherte. >>Das hat Mama auch gefragt. Aber ihr werdet euch wohl oder übel noch eine Weile gedulden müssen!<< - >>Du hast doch so viel Sport gemacht! << - >>Und?<< - >>Bei Frauen, die vor der Schwangerschaft sportlich sehr aktiv waren, wird der Bauch schneller sichtbar. Und größer. << - >>Aha. Und wieso?<< - >>Das hängt irgendwie mit der Beckenmuskulatur zusammen, oder so. << erklärte Mark und Peggy schaute ihn gleichermaßen erstaunt, wie beeindruckt an. >>Wow. Woher weißt du das alles?<< Doch er bedachte sie nur mit einem geheimnisvollen Blick und Peggy schüttelte amüsiert lächelnd den Kopf.
Aber als Peggy wenige Wochen später vor dem Spiegel im Badezimmer stand, traute sie ihren Augen kaum: er war da! Der kleine, aber umso deutlichere Ansatz ihres Schwangerschaftsbauches! Sie stellte sich etwas seitlich, um ihn besser betrachten zu können und legte ergriffen ihre Hand darauf. Wow! >>Kleiner Schatz!<< flüsterte sie lächelnd warf einen raschen Blick auf ihre Uhr. Es war kurz vor halb 10, ihre Vorlesungen begannen heute erst spät. Sie überlegte kurz, dann lächelte sie erneut und streichelte ihren Bauch. >>Was hältst du davon, wenn wir deinen Papa besuchen gehen?<<

Kurz entschlossen, machte sie sich also wenig später auf den Weg zur Schule. Als sie den Eingangsbereich betrat und ihr der Geruch der weitläufigen Flure in die Nase stieg, kamen augenblicklich die Erinnerungen an längst vergangene Tage auf! Sie blieb stehen und sah sich um. Meine Güte, hier hatte alles angefangen!
Hier hatte sie sich in Mark verliebt, hier hatte ihre Beziehung begonnen, hier hatte sie als Schülerin so manch aufregende Geschichte erlebt. Und heute stand sie hier, als Psychologiestudentin, erwachsen und schwanger von dem Mann, den sie ursprünglich nie hätte lieben dürfen! Verrückt, das Ganze!
Der Pausengong brach in ihre Gedanken und fast gleichzeitig füllte sich die Vorhalle mit hunderten von Schülern und Lehrern, unter denen Peggy noch einige bekannte Gesichter entdeckte. Frau Steiner, die sie in Deutsch unterrichtet hatte und Herrn Wieland, ihren furchtbar anstrengenden Geschichtslehrer, der ihr das Leben manchmal ganz schön schwer gemacht hatte …hm, vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, einfach hier aufzutauchen. Schließlich hatte Mark sicherlich nicht all seinen Kollegen davon erzählt, dass sie zusammen waren und ein Kind unterwegs war. Andererseits, nun war sie schon mal hier, also konnte sie ihm auch einen kurzen Besuch abstatten, bevor sie zur Uni musste und Mark erst am Abend sehen würde. Sie ging die Treppe hinauf und den altbekannten Weg zu seinem Büro. Sie würde einfach hier auf ihn warten, was wahrscheinlich besser war, als sich direkt vor dem Lehrerzimmer zu positionieren. Gedankenverloren lehnte sie an der Wand und beobachtete die Schülergruppen, die an ihr vorbei kamen. Lachend, schwatzend, teilweise mit ziemlich mürrischen Gesichtern, die verrieten, dass sich die Begeisterung für den heutigen Schultag in Grenzen hielt. Sie musste zugeben, dass auch sie nicht immer so furchtbar gerne hier her gekommen war, vorallem, wenn Fächer wie Chemie oder Physik auf dem Stundenplan standen, aber da musste man als junger Mensch nun einmal durch! Gerade als sie überlegte, ob sie ihr Kind später auch hier her schicken würde, erkannte sie Mark, der sich einen Weg durch die Schüler bahnte und auch sie wenig später entdeckt hatte. Peggy lächelte und winkte ihm unauffällig zu.
>>Hi. << - >>Peggy, was machst du hier? Ist was passiert?<< Sie bemerkte seinen erschrockenen Gesichtsausdruck und sah leichte Panik in seinen Augen aufflackern. >>Nein, es ist nichts … << - >>Geht’s dir nicht gut? Oh Gott, ist was mit dem Baby?<< - >>Beruhig dich! Es ist alles in Ordnung. Dem Baby geht’s gut und mir auch!<< Mark atmete erleichtert auf und schickte ein kurzes Stoßgebet zum Himmel: danke! >>Und wieso bist du dann hier?<< Peggy dachte an ihr morgendliches, wunderschönes Spiegelbild zurück, und lächelte. >>Ich hab dir was mitgebracht. Eine Überraschung. << - >>Okay. << erwiderte Mark leicht verunsichert und schloss sein Büro auf. Die beiden traten ein und erneut fühlte Peggy sich in ihre Vergangenheit zurückversetzt. Mark schloss die Tür und sah Peggy erwartungsvoll an, doch sie grinste nur. Er küsste sie. >>Eine Überraschung, sagst du?<< - >>Ja. Nur eine kleine. Eine ganz kleine. Aber sie hat definitiv das Potenzial, zu wachsen. << Peggy kicherte, als sie sein irritiertes Gesicht sah. >>Du machst es aber spannend. << sagte er und für eine Weile genoss sie die geheimnisvolle Stille, die sich ausbreitete. Dann holte sie tief Luft, trat einen Schritt zurück und schob ihr Oberteil ein Stück nach oben, sodass ihr Bauch zum Vorschein kam. >>Dein Kind verschafft sich Platz. << flüsterte sie und spürte die Tränen in ihrem Hals, als sie sah, dass Mark mit genau dem selben ergriffenen Blick auf ihren Bauch schaute, wie sie das heute Morgen getan hatte. Und auch in seinen Augen, blitzten Tränen auf! Er trat näher, streckte seine Hand aus und sah Peggy fragend an. Sie nickte glücklich. Natürlich durfte er sie berühren! Vorsichtig legte er seine Finger auf ihren Bauch und spürte deutlich die kleine Wölbung unter ihnen, die eine neuerliche Gänsehaut auf seinem Körper auslöste. Das war sein Kind! Er schaute zurück in Peggys Augen und lächelte. >>Das ist die größte und wunderschönste Überraschung, die ich jemals bekommen habe!<< sagte er leise und Peggy schluckte erneut gegen die Tränen an. >>Ich hab’s vorhin entdeckt und musste es dir einfach zeigen. << - >>Danke!<< Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und blickte ihr tief in die Augen, ehe er ihr einen Kuss gab, von dem ihr ganz schwindelig wurde! >>Dann müsste man doch auch bald sehen können, was es wird, oder?<< fragte er, Peggy nickte. >>Bei der nächsten Untersuchung
bestimmt. << - >>Ich kann’s kaum erwarten!<< Erneute Küsse, erneuter Schwindel … Peggy seufzte, legte die Arme um seinen Hals und vermochte sich nur schwer von ihm zu lösen.
>>Musst du jetzt sofort in den Unterricht?<< - >>Nein, ich hab eine Freistunde. Zum Glück. Ich hatte gerade Sport in der Fünften. Die waren kaum zu bändigen!<< Peggys Herz begann zu klopfen. Freistunde? Ein wenig Zeit? Sehr gut! Grinsend sah sie ihn an und legte den Kopf schief, und Mark wusste sofort, was sie wollte, doch er wehrte ab. >>Oh nein, meine Liebe! Nicht hier, das ist mein Arbeitsplatz!<< - >>Das hat dich früher auch nicht gestört. << antwortete Peggy leise und, wie er zugeben musste, mit einer sehr verführerischen Stimme. Mist, sie hatte recht! Dennoch zögerte er, aber Peggy kannte inzwischen Mittel und Wege. Sie schmiegte sich an ihn und zog ihren Schmollmund. Oh ja, sie wusste, dass der fast immer zog! >>Ach komm schon, du bist doch sonst nicht so prüde. << murmelte sie und fuhr mit ihrem Finger den Knopf seiner Jeans nach. >>Wir könnten uns jetzt ganz einfach gegenseitig die Klamotten vom Leib reißen, du könntest mich hochheben, dann filmreif deine Unterlagen vom Schreibtisch fegen und mich darauf dann …. sehr glücklich machen. << beendete sie mit einen Zwinkern ihren Satz und stellte zufrieden fest, wie ich sein Atem erschwerte. Er spürte die Wärme, die von ihrem Körper ausging, hörte die Leidenschaft in ihren Worten, roch das Parfum, das seine Vernunft vernebelte und sah ihre wunderschönen Augen, wie sie ihn eindringlich und mit funkelndem Blick anschauten. Konnte er all dem überhaupt noch länger widerstehen? Nein! Er zog seine Schlüssel hervor und verschloss die Tür, um sicherzugehen, dass sie ungestört sein würden.
Peggy grinste ein wenig stolz. >>Ich wusste, dass du einknickst. << Er kam zu ihr zurück, legte seine Hände auf ihren Po, um sie näher an sich heranzuziehen und drückte seine Hüften gegen ihre. >>Werd nicht frech!<< raunte er und küsste sie, bevor er sie hochhob und zum Schreibtisch trug. Mit einer schnellen Bewegung hatte er sämtliche Papiere auf den Boden befördert und anstatt ihrer, lag nun Peggy auf dem glatten kühlen Holz, das sich in dem Moment wahnsinnig erotisch anfühlte. >>Filmreif!<< flüsterte sie, zog ihn zu sich und erneut fand seine Zunge ihren Mund.