Hallo ihr...
...also falls da noch irgendjemand von euch ist, den meine Seite hier interessiert^^
Denn ich hatte ja damals schon angekündigt, dass ich mich etwas zurückziehen muss, aber nun liegt der größte Teil des Prüfungsstresses hinter mir und ich hatte wieder Zeit für mein Hobby: das Schreiben. Und für diejenigen, die geduldig gewartet haben und mir/der Seite treu geblieben sind, gibt es zur '"Belohnung" einen etwas längeren Teil, als sonst. ;)

Viele Grüße,
Kessy 181

Die Nachhilfestunde 48: neue Wege?

Überrascht schaute Mark auf, als Peggy zusammen mit ihrem Vater in das Zimmer zurückkam. Er erhob sich und sah die beiden etwas irritiert an. >>Hallo Mark. << begrüßte Frank ihn, und Mark erwiderte stumm seinen Händedruck, während er Peggy fragend ansah. >>Papa wird einen Blick auf Emelie werfen. << erklärte sie rasch. >>Vielleicht kann er uns sagen, ob es ihr besser geht. << - >>Achso. << Mark atmete auf. >>Das ist nett. Vielen Dank!<< - >>Nicht der Rede wert. << sagte Frank, während er sich über Emelie beugte und sie ansah. Es war das erste Mal, dass er seine Enkelin wirklich begutachtete. Aus dieser Nähe hatte er sie noch nie gesehen. Er hatte es immer vor sich hergeschoben, sich dagegen gewehrt, es verdrängt, doch im Grunde hatte er das kleine Wesen doch schon in sein Herz geschlossen, oder? Doch er musste diese Gedanken nun erst einmal beiseite schieben, denn gerade ging es mehr um seine fachliche,als emotionale Kompetenz.

Er überprüfte die Infusion, hörte das Kind mit dem Stethoskop ab und nahm die Akte zur Hand, die auf dem Nachtkästchen lag.
>>Die gehört eigentlich ins Stationszimmer. << bemerkte er nebenbei und schüttelte den Kopf. Schlamperei! Er hatte die internistische Abteilung nie leiden können, eben weil es die Kollegen mit der Ordnung nicht so genau nahmen. Doch in diesem Fall kam es ihm zugute, denn so konnte er den bisherigen Behandlunsverlauf überfliegen. Für Mark und Peggy endlose Minuten der Stille. Peggy hielt Marks Hand umklammert und betete, dass ihr Vater irgendetwas beruhigendes sagte. Irgendwann legte Frank die Akte wieder beiseite und richtete sich auf.
>>Also an eurer Stelle würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen. << verkündete er, doch weder Peggy, noch Mark waren fähig zu antworten. Sie warteten auf weiteres! >>Durch die Blutentnahme ist der Erreger bekannt, also kann sie ein spezifisches Antibiotikum bekommen. << Er deutete auf die Infusion, in der eine klare Flüssigkeit schimmerte. >>Zusätzlich mit Fiebersenkern wird sich ihr Zustand sicher bald bessern. << Peggy atmete auf und sah Mark glücklich an, der nicht weniger erleichtert aussah. >>Und können wir irgendetwas tun, damit es ihr noch schneller wieder gut geht?<< ->>Tragt sie gerne öfter mal auf dem Arm, besonders, wenn sie hustet. Dann kann sich der Schleim in der Lunge leichter ablösen. Ich werde mich mit den entsprechenden Kollegen in Verbindung setzen. Sie sollen mich auf dem Laufenden halten. << ->>Oh danke, Papa!<< rief Peggy und warf sich in seine Arme. Zum ersten Mal, seit Emelie krank war hatte sie das Gefühl, dass es ein kleines Stück bergauf ging. Frank erwiderte ihre Umarmung, wenn auch etwas zögerlich.
 >>Nichts zu danken, Schatz!<< flüsterte er und genoß für einen Moment die Annäherung an seine Tochter, die er fast schon für unmöglich gehalten hatte. Peggy löste sich von ihm und atmete tief durch, damit die Tränen versiegten. Frank musterte sie. >>Du kannst aber noch etwas
tun. << - >>Was? Was denn?<< bestürmte Peggy ihn und er lächelte. >>Iss etwas, trink etwas, und dann leg dich ein paar Stunden schlafen! Emelie braucht jetzt eine fitte Mama. Und einen fitten Papa. << fügte er hinzu und zwinkerte Mark zu, dieser trat hinter Peggy und legte ihr die Hände auf die Schultern. >>Er hat recht. Wir sollten uns wirklich ein wenig ausruhen! Du vorallem!<< Peggy war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Es stimmte, sie war wirklich geschafft. Es kam ihr so vor, als hätte sie tagelang nicht geschlafen und erst jetzt bemerkte sie ihr Magenknurren, aber trotzdem: ihr Kind war krank und lag noch immer so unendlich klein und verletzlich da! >>Sie schläft. Ihr Zustand ist stabil und das Antibiotikum läuft. Es kann ihr nichts passieren. << versicherte Frank, als er Peggys Zögern bemerkte. Schließlich rang sie sich dazu durch, wenigstens für diesen Nachmittag nach Hause zu fahren, auch wenn ihre Gedanken fest bei ihrer Tochter bleiben würden!



Wenig später fuhren sie also tatsächlich nach Hause, Peggy legte sich ins Bett und schlief sofort ein. Sie schlief, und schlief, und schlief. Und sie schlief so tief und fest, dass sie gar nicht mitbekam, wie Mark zwischendurch mit dem Krankenhaus telefonierte, erleichtert hörte, dass es Emelie den Umständen entsprechend gut ging und dem Personal mitteilte, dass sie morgen wiederkommen würden, denn inzwischen war es später Abend geworden.
Er kam gerade zurück ins Schlafzimmer, als Peggy wach wurde, hochschreckte und hektisch auf die Uhr sah. >>Oh Gott, wie spät ist es?<< - >>Gleich 22 Uhr. << grinste Mark und Peggy sah sich irritiert um. So lange hatte sie geschlafen? Das konnte nicht sein! Doch, es musste, denn draußen war es finster und auch der Wecker zeigte diese Zeit an. >>Oh Mist, wir wollten doch wieder zu Emelie! Was ist, wenn es ihr doch wieder schlechter geht? Und wir sind wieder nicht da! Wir müssen sofort los...<< ->>Peggy! Beruhig dich!<< erwiderte Mark eindringlich und setzte sich zu ihr auf die Bettkante. >>Ich hab eben mit der Station telefoniert. Unserer Kleinen geht es soweit gut. Das Fieber ist sogar gesunken! Sie schläft und die Schwester meinte auch, wir könnten ruhig morgen wieder nach ihr sehen. << Er sah in ihre aufgeregten Augen und nahm ihr Gesicht sanft in beide Hände. >>Es ist alles in Ordnung, okay?<< - >>Wirklich?<< ->>Ja!<< versicherte er, küsste sie sanft auf die Stirn und allmählich wurde Peggy wieder ruhiger. Sie nickte, und wurde erst jetzt auf die beiden Pizzakartons aufmerksam, die Mark auf dem Boden abgestellt hatte. >>Pizza?<< - >>Pizza! Ich hab wahnsinnigen Hunger und war zu faul zum kochen.<< erklärte Mark, hob die Kartons auf und reichte Peggy einen davon. >>Und du isst jetzt auch etwas, keine Widerrede! << Doch Peggy hatte gar nicht vor, zu widersprechen. Dankbar nahm sie die Salamipizza entgegen und ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Auch sie war hungrig! Sie knipste die Nachttischlampe an, so saßen die beiden da und aßen ihre Pizzen. Mitten in der Nacht, dachte Peggy und lächelte amüsiert. One moment on the lips, forever on the hips...
>>Ich bin deinem Vater wirklich dankbar, dass er Emelie untersucht hat. << bemerkte Mark irgendwann und Peggy nickte. >>Oh ja, ich auch! Und es hat sogar noch ein Gutes: er ist jetzt genauso vernarrt in sie, wie wir alle. << ->>Meinst du?<< - >>Auf jeden Fall! Mag sein, dass er über meine frühe Schwangerschaft nicht begeistert war, aber ich glaube, jetzt ist das alles vergessen! Emelie ist schon jetzt eine kleine Herzensbrecherin. << Peggy lachte, als Mark sich beinahe an dem Pizzastück verschluckte. >>Was meinst du mit 'schon jetzt'?<< - >>Ach, sie wird später sicher viele Männerherzen ins Unglück stürzen. Weil sie wunderschön sein wird, die Jungs bei ihr Schlange stehen werden, sie sich aber klugerweise nur für den einen, den Besten entscheidet. So, wie ich. << schloss Peggy ihre Zukunftsvision und drückte Mark einen Kuss auf die Wange. Begeistert sah er nicht aus. >>Hm. Bevor Emelie irgendeinen Typen anschleppt, wird der erstmal auf Herz und Nieren geprüft. << Peggy brach erneut in Gelächter aus. Niedlich! Er war schon jetzt eifersüchtig auf in ganz ferner Zukunft möglicherweise existierende Verehrer seiner Tochter.
>>Keine Sorge, Herr Papa! Bis dahin dauert es sicher noch eine Weile. << - >>Das will ich schwer hoffen!<< bestätigte Mark grinsend, rückte näher an Peggy heran und küsste sie auf die Lippen. >>Weißt du, dass ich dich sehr, sehr liebe?<< - >>Ja. Also ich hoffe es jedenfalls, denn ich liebe dich auch sehr!<< flüsterte Peggy errötend und erwiderte seinen Kuss. Und in dem Moment spürte sie, dass bald alles wieder gut werden würde!


 

Peggy wusste nicht wie, Mark ebenso wenig, aber irgendwie, irgendwie überstand ihre kleine süße Emelie die Therapie beser, als erwartet: das Anitbiotikum schlug an, ihr ging es täglich besser. >>Kinder überstehen Krankheiten oft schneller, als Erwachsene.<< hatte Dr. Gerlach gesagt und gelächelt. >>Schon bald wird sie wieder wohlauf sein.<< Und Peggy hatte sich glücklich an Mark gedrückt und seit langem mal wieder ein wunderbar leichtes Gefühl in ihrem Herzen gespürt.
Und als der glückselige Tag gekommen war, an dem sie ihr Kind gesund wieder mit nach Hause nehmen durfte, hätte sie schreien mögen, vor Glück! Und sie schwor sich innerlich, dass sie von jetzt an tausendmal besser auf sie aufpassen würde.
In den nächsten Tagen erlaubte sich Peggy auch endlich einmal wieder, sich ihrem Studium zu widmen, das sie in den letzten Wochen sträflich vernachlässigt hatte. Aber sie hatte einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen können, seit dem ihre Kleine ins Krankenhaus gekommen war...
Heute saß Peggy also seit langer Zeit wieder über ihren Unterlagen, motiviert war sie allerdings nicht. Den Kopf in die Hände gestützt, versuchte sie zu verstehen, was ihr der wissenschaftliche Artikel sagen wollte, den die Studenten bis zur nächsten Vorlesung analysieren sollten. Sie runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Der Sinn erschloss sich ihr einfach nicht. Wieso musste man als Psychologiestudent auch etwas über Statistik und Datenerhebung lernen?!
Sascha betrat das Wohnzimmer, in dem Peggy ihre Sachen ausgebreitet hatte, lehnte sich gegen die Wand und betrachtete grinsend, wie sie ein und denselben Satz mindestens drei mal las. Die arme! Er wusste noch allzu gut, wieso er sich damals gegen ein Studium entschieden hatte. Neben dem Sofa stand das Kinderbett, in dem Emelie lag und so rosig und lebendig aussah, als wäre nie etwas gewesen.
>>Kommst du klar?<< fragte er nach einer Weile und Peggy schreckte hoch, sie hatte sein Kommen gar nicht bemerkt. Sie seufzte und legte den Artikel beiseite. >>Ich glaube, ich lasse es einfach. Sicher fällt es nicht auf, wenn ich keine Analyse zu präsentieren habe,bei gefühlt 1000 anderen Studenten im Hörsaal. << - >>Peggy! Lass das Mark ja nicht hören.<< zwinkerte Sascha und setzte sich neben sie. Denn Mark bewachte Peggys Studium und ihren Einsatz dafür wie ein Luchs. Nicht etwa aus Strenge, sondern weil er ihr ehrlich helfen wollte. >>Ich möchte einfach, dass du durchstarten und das tun kannst,was du schon immer wolltest. << hatte er einmal gesagt und Peggy hatte genickt und versprochen, immer ihr Bestes zu geben. Ab und an, das gab sie zu, bereute sie dieses Versprechen mittlerweile. Doch das behielt sie wohlweißlich für sich.
>>Du warst doch früher immer so ehrgeizig, wenn es ums Lernen ging. << erinnerte sich Sascha, doch Peggy winkte ab. >>Das ist lange her. Mittlerweile nervt es mich einfach nur noch! Ständig diese Statistiken und Zahlen ... man, ich bin doch kein Mathefreak, wie Mark! Ich will Psychologin werden, wozu brauche ich all das hier?!<< Sie schlug mit der flachen Hand auf ihren Bücherstapel, den Sascha mit einem schnellen Blick musterte: es stimmte, Zahlen, Daten, Fakten...er sah Peggy eindringlich an. >>Du schmeißt aber nicht hin, oder?<<  Peggy hob unbestimmt die Schultern und senkte den Blick. >>Das kannst du nicht machen! Mark würde einen Herzinfarkt bekommen! Wo ist er überhaupt?<< wollte Sascha wissen. >>Einkaufen. Annika kommt heute Abend zum essen. Jetzt, wo Emelie wieder bei uns ist, wollten wir ein bisschen feiern. << erklärte Peggy und warf ihrer Tochter einen Blick zu. Das tat sie oft, sehr oft. So, als müsse sie sich versichern,dass sie wirklich wieder gesund und hier bei ihr Zuhause war.
>>Sie ist wirklich Zucker, deine Kleine. << lächelte Sascha. >>Genau, wie du!<< Peggy grinste und sah ihn mit gespielter Entrüstung an.
>>Flirtest du etwa mit mir?<< - >>Wäre das so schlimm?<< Sascha machte große Augen und formte mit seinen Händen ein Herz vor der Brust. Jetzt musste Peggy richtig lachen und schlug ihm freundschaftlich auf den Arm. >>Hau bloß ab, du Spinner!<< Sascha flüchtete mit einem Satz zur Tür, drehte sich aber noch einmal um und grinste keck. >>Mark müsste es auch nicht
erfahren ... << Peggy griff nach dem Kissen, das in der Sofaecke lag und schleuderte es Sascha entgegen, der sich nun tatsächlich, lachend den Rückzug antrat. Peggy schüttelte den Kopf, noch immer lächelnd. Sascha! Manchmal war er wirklich ein bisschen verrückt. Aber immerhin hatte er sie aufheitern können, und so beschloss sie, sich doch noch einmal den Zahlen, Daten und Fakten zu widmen. Zähneknirschend zwar, aber sie tat es.


Umso mehr genoss sie wenige Stunden später das Abendessen und sie spürte, wie sich sich in der Gegenwart von Mark und Annika, ihrer jahrelang besten Freundin, herrlich entspannte. Das Geplaudere, das Gelächter, das gute Essen, all das war eine wunderbare Zerstreuung!
>>Will Sascha nicht mitessen?<< fragte Annika irgendwann und lud sich noch etwas von dem köstlichen Nachtisch, Tiramisu, auf ihren Teller. Gott sei Dank störte sie sich mittlerweile nicht mehr so sehr daran, dass sie vielleicht ein paar Kilo zu viel auf den Hüfte hatte, denn durch Timo, der sie so liebte, wie sie war, hatte sie neues Selbstvertrauen gewonnen.
>>Der ist selber ausgegangen, mit ein paar Kollegen. << antwortete Mark und grinste. >>Hoffentlich ist Chantal nicht mit von der Partie, sonst könnte der Abend ziemlich anstrengend werden. << Peggy bedachte ihn mit einem tadelnden Blick, und Annika sah sie fragend an. >>Wieso Chantal? << - >>Die arbeitet bei Sascha im Fitnessstudio. << klärte Peggy sie auf,ihre Freundin hob die Augenbrauen. >>Ach
Quatsch?! << - >>Doch. Sie macht eine Ausbildung zur Fitnesstrainerin oder so. << - >>Na viel Spaß! Weiß Sascha, wen er sich da ins Haus geholt hat?<< Mark lachte und streckte den Daumen nach oben.
>>Danke. Mein Reden!<< Peggy stöhnte genervt und fuhr sich durch die Haare. >>Jetzt hakt doch nicht schon wieder auf ihr herum! Sie hat sich geändert. << - >>Ja,
total. << kommentierte Mark ironisch, doch Peggy beschloss, nicht weiter darauf einzugehen.

>>Wie läuft es denn mit Timo?<< wollte sie stattdessen wissen und beugte sich interessiert vor. >>Du siehst auf jeden Fall ziemlich happy aus. << ->>Ich bin auch happy. << erwiderte Annika und lächelte zaghaft. >>Timo ist ... einfach toll! Mein Freund. << sagte sie an Mark gewandt, er nickte. >>Ja, Peggy hatte da mal
etwas angedeutet. Das freut mich wirklich sehr für dich. << - >>Also ist es echt etwas ernsthaftes mit euch?<< fragte Peggy und sie sah, wie sich das Grinsen ihrer Freundin noch vergrößerte.
>>Naja ... kann schon sein. << - >>Wie schön!<< Peggy hoffte inständig, das dem wirklich so war. Nichts wünschte sie Annika mehr, als eine langfristige, ehrliche, wundervolle Beziehung!

Wenig später zogen die drei ins Wohnzimmer um und machten es sich auf dem Sofa bequem. Peggy aber war gerade noch einmal aufgestanden und durchsuchte die DVD-Sammlung nach einem guten Film, den sie anschauen konnten. >>Irgendwelche Wünsche?<< fragte sie an die verbliebenen zwei auf dem Sofa gewandt, Annika schüttelte den Kopf. >>Du hast freie Hand!<< sagte auch Mark und Peggy verbeugte sich dankend, ehe sie sich wieder dem Inhalt des Schrankes widmete.
Annika saß neben Mark und musste sich eingestehen, dass sie noch immer Herzklopfen hatte, wenn er in der Nähe war. Dafür war sie einfach viel zu lange in ihn verliebt gewesen! Natürlich, das mit Timo war etwas ganz anderes,und sie war sich ihrer Gefühle für ihn sicher, doch wenn Mark da war, spürte sie dennoch das vertraute Kribbeln im Magen und die Röte auf ihren Wangen. Vielleicht würde das nie so ganz vergehen.
>>Ich bin froh, dass es Emelie wieder gut
geht. << sagte sie nach einer Weile, um ein Gespräch in Gang zu bringen. Mark nickte. >>Oh ja, ich auch! Ich bin tausend Tode gestorben! <<  - >>Kann ich mir denken. Wenn ich mir vorstelle,es wäre meine Tochter gewesen ... gruselig!<< - >>Du willst auch Kinder, oder? << Mark sah sie interessiert an und Annika geriet ins Stocken. >>Naja...schon irgendwann mal. Aber das hat noch viel Zeit! < - >>Oh, sag das nicht. Bei Peggy und mir ging es auch schneller, als erwartet. << Mark zwinkerte, und auch das löste bei Annika wieder ein aufgeregtes Flattern im Bauch aus. Genau, wie damals. Doch sie ignorierte das Gefühl und lächelte fröhlich. >>Dafür habt ihr aber auch das süßeste Baby der Welt
bekommen. << - >>Das ist wahr! Aber kein Wunder, bei der Mutter, oder?<< Mark blickte zu Peggy, die von der Unterhaltung nichts mitbekommen hatte. Ja, sie sah auch an diesem Abend wieder fantastisch aus: in den Haaren lag wie immer ein Glanz, das pinkfarbene Oberteil schmiegte sich eng an ihren Körper, die schwarze Jeans saß so perfekt, dass Mark bei ihrem Anblick einen trockenen Mund bekam. An ihren Unterarmen klimperten Armreifen und das Parfum machte ihn schon den ganzen Abend lang schwindelig. Am liebsten würde er jetzt zu ihr gehen, ihr die DVDs aus der Hand nehmen, sie an sich drücken und hingebungsvoll küssen...

>>Entschuldige. << lächelte Mark Annika an. >>Es ist nicht sehr galant, einer anderen so von einer Frau vorzuschwärmen. << - >>Aber Peggy ist doch meine Freundin. << erwiderte Annika verständnisvoll. >>Und sie war schon immer
schön. << - >>Wohl war! << Mark blickte Annika an und überlegte. Und überlegte, und zögerte, und Annika wurde unsicher. >>Ist was?<< - >>Ich muss dich nachher mal etwas fragen. Irgendwann, wenn Peggy nicht dabei ist. Erinnere mich daran, es ist wichtig!<< Annika sah ihn erschrocken und mit großen Augen an, doch sie hatte keine Zeit, nachzufragen, was es mit dieser Andeutung aufsich hatte, denn gerade trat Peggy an die beiden heran und hob triumphierend eine DVD in die Höhe. >>Okay, ihr habt es so gewollt: Horrorfilm!<< verkündete sie mit unheilvoller Stimme. >>Ach, Kindergarten!<< wiegelte Mark ab, stand auf, und gab ihr einen Kuss, ehe er ihr die DVD aus der Hand nahm und den Player startete, während Peggy es sich neben Annika gemütlich machte. >>Ich hoffe, er wird nicht allzu schrecklich. << flüsterte sie biss sich auf die Lippe. Annika lächelte flüchtig zurück.
Von dem Film bekam sie kaum etwas mit. Die ganze Zeit hatte sie Marks Worte im Ohr: er müsse sie etwas fragen? Es sei wichtig? Was um alles in der Welt war da los? Sie warf Mark einen schnellen Blick zu, der gerade gebannt auf den Bildschirm schaute, während Peggy sich schon hinter seinem Rücken verkrochen hatte, um die grauenvolle Filmszene nicht mit ansehen zu müssen. Ihr Herz schlug schneller und sie kämpfte gegen die Aufregung an, doch noch viel mehr gegen die aufkommende Freude, dass Mark mit ihr reden wollte. Alleine! Vielleicht hatte sie nach diesem Gespräch ein kleines Geheimnis mit ihm... oh je, wieso fand sie diesen Gedanken nur so verunsichernd toll und aufregend?!
In dem Film wurde es still. Die Protagonistin schlich gerade durch ein verlassenes Waldgebiet. Ihr bleiches Gesicht leuchtete in der Dunkelheit, und man wartete angespannt, was als nächstes geschehen würde. Peggy hatte sich noch immer nicht getraut, hinter Marks Rücken hervor zu kriechen. Umso mehr erschrak sie sich, als plötzlich ein lautes Weinen und Schreien zu hören war. Sie schreckte auf, doch auch Mark und Annika zuckten zusammen, und jeder brauchte einen Moment, um zu realisieren,dass das Emelie war, die da so schrie! Mark drückte den Pausenknopf auf der Fernbedienung und Peggy atmete tief durch.
>>Gott sei Dank, das kann man sich ja nicht mit ansehen!<< jammerte sie und Mark lachte. >>Du hast den Film ausgesucht!<< - >>Keine Ahnung, wieso. << Mit leicht zitternden Beinen stand sie auf und seufzte. >>Ich gucke mal, was die Kleine hat. << - >>Traust du dich denn alleine?<< fragte Mark mitleidsvoll und Peggy streckte ihm die Zunge raus, ehe sie grinsend das Zimmer verließ.
Annikas Anspannung, kehrte mit voller Wucht zurück. Oh oh, sie war alleine, mit Mark! Und seine Andeutung von vorhin, spukte noch immer in ihrem Kopf herum. Sie wartete und wartete, und wartete förmlich darauf, dass er preisgeben würde, worum es sich handelte. Gleichzeitig versuchte sie sich zu beruhigen. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich innerlich immer wieder. Reiß dich zusammen...
>>Okay, also...Peggy ist jetzt ja gerade nicht da...<< begann Mark leise und sah immer wieder in Richtung Flur, ob sie tatsächlich alleine waren. Annika schluckte und setzte sich ein wenig gerader hin. Sie ertappte sich dabei, wie sie ihre Haare zurecht strich und sich automatisch Gedanken um ihr Äußeres machte. Auch diese Verhaltensweise, hatte sie in Marks Gegenwart noch immer nicht ablegen können.
>>Ich wollte dich etwas fragen. Genau genommen, möchte ich einfach nur wissen, was du davon hältst. Und es fällt mir ein wenig schwer, das gebe ich zu. << sagte Mark vorsichtig, während Annika atemlos nickte und auf jedes weitere Wort wartete. Und obwohl sie wusste, dass es absolut bescheuert war, malte sie sich aus, wie es wäre, wenn Mark ihr gleich sagen würde, dass er sie mochte. Sehr sogar. Dass er gerne mehr mit ihr unternehmen, sie besser kennenlernen würde...oh nein, was sollte sie dann bloß tun?! Nein, das war Quatsch! Das war ganz großer Quatsch, was sie sich hier zusammenfantasierte...
>>Ich habe diesen Gedanken schon etwas
länger. << fuhr Mark fort. >>Es ist vielleicht sehr gewagt und vielleicht auch noch sehr früh...und sehr dumm … aber viellleicht ist es dennoch Zeit für neue Wege.<<

Ich werde gleich ohnmächtig, dachte Annika und schloss für einen Moment die Augen. Sag endlich, was los ist!
>>Versprich mir, dass du Peggy nichts davon erzählst!<< bat Mark und Annika spürte, wie ihre Anspannung wuchs. Also war es doch etwas geheimes! Etwas, das Peggy nicht erfahren durfte! Ging es hier etwa doch um sie? Wollte Mark Zeit mit ihr verbringen, ohne, dass Peggy davon wusste? Immerhin war sie eine Zeit lang schrecklich eifersüchtig gewesen. Da wäre es nur logisch, wenn Mark das lieber für sich behielte... aber wie sollte sie dann reagieren?!
Annika wurde halb wahnsinnig vor Aufregung, doch sie lächelte tapfer. >>Worum geht es denn?<< fragte sie und hoffte, dass das Zittern in ihrer Stimme nicht allzu sehr auffiel. Mark holte tief Luft und Annika wappnete sich für das, was wohl nun folgen würde. Oh Mark, dachte sie. Was tust du nur? Wieso nur das alles? Das können wir nicht machen! Das weißt du besser, als ich! So lange habe ich darauf gehofft ... wieso gerade jetzt?
>>Ich denke an einen Heiratsantrag. Für Peggy!<< Marks Satz schlug in Annikas Gedankengerüst, wie ein Blitz! Innerhalb von Sekunden verpufften die Bilder von ihr und Mark bei einem heimlichen Treffen in der Stadt, innerhalb von Sekunden wurde das Kribbeln im Bauch zu einer speienden Übelkeit. Sie starrte Mark an, durchsuchte ihr Gehirn nach irgendeiner Antwort. Doch sie konnte keine finden. In ihrem Kopf lachte eine Stimme höhnend immer nur diese Worte: wie dumm von dir, wie dumm von dir, wie außerordentlich dumm von dir! Und sie versuchte, das unendlich tiefe Gefühl der Enttäuschung zu weit wie irgend möglich zu verdrängen
>>Annika...sag was!<< bat Mark eindringlich und warf erneut einen Blick in Richtung der Tür. Doch von Peggy war nichts zu sehen. Sicher musste Emelie gestillt werden, das dauerte immer ein wenig. Er runzelte die Stirn. >>Du siehst so schockiert aus. Ist die Idee so abwegig?<< Annika blinzelte und zwang sich, zu antworten. Obwohl ihre Beine ihr den heftigen Impuls gaben,einfach wegzurennen. Sie blieb, sie zwang sich.
>>Nein ... nein, ich bin nur überrascht, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. << erwiderte sie leise und senkte den Blick. Sie war schamesrot geworden. Denn womit hatte sie gerechnet? Mit einem Geständnis seinerseits, dass er sie wohl doch ein wenig toller,aufregender, interessanter fand, als je angenommen. Dass er Peggy hintergehen will, für sie! Wie konnte sie nur so dämlich gewesen sein, so etwas zu denken?!
Mark lächelte unsicher. >>Naja...du bist auch die erste,der ich diesen Gedanken mitteile. Nicht einmal Sascha weiß davon. Aber ich musste es einfach irgendjemandem sagen, und da du ihre beste Freundin bist ... glaubst du, dass der Zeitpunkt passt? Dass unsere Beziehung reif genug ist? Glaubst du, sie würde Ja sagen?<< Annika merkte, wie unendlich aufgeregt Mark war und wie unbedingt er eine Meinung von ihr wollte. Sie schluckte. Was sollte sie jetzt sagen? >>Ich weiß es nicht, ich... << - >>So, da bin ich wieder! Der Horror kann weitergehen. << kam Peggy in diesem Moment zurück ins Wohnzimmer und Mark tauschte mit Annika einen schnellen Blick, ehe er Peggy anlächelte, als sei nichts gewesen. Sie setzte sich neben ihn und er legte den Arm um sie. >>Keine Angst, ich beschütze dich.<< verkündete er, als er den Film weiterlaufen ließ. Peggy sah rasch zu Annika, sie war blass geworden. >>Hey, ist alles in Ordnung mit dir?<< fragte sie besorgt und griff nach ihrer Hand. Ihre Finger waren eiskalt. Doch Annika nickte und lächelte dünn. >>Ja, danke. Alles gut! << Peggy streckte sich und reichte ihr eine Decke, damit sie nicht noch mehr frohr, wie sie annam, und verfolgte dann wieder ängstlich das Filmgeschehen. Annika hingegen, bekam auch von der weiteren Handlung nicht viel mit. Viel zu sehr war sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Und was das ganze noch viel schlimmer machte, war die Enttäuschung. Diese Enttäuschung darüber, dass sie mit ihren Gedanken absolut falsch gelegen hatte. Dass Mark den Kontakt nicht intensivieren, im Gegenteil, die Beziehung zu Peggy noch einmal mehr stärken wollte. Die Intensität ihrer Enttäuschung überraschte und verunsicherte sie. Sie fühlte sich den Tränen nahe, fühlte sich schrecklich, leer und unsagbar naiv!

Es war später Abend, als Annika sich auf den Heimweg machte. Marks Angebot, sie nach Hause zu bringen, hatte sie abgelehnt. >>Ich brauche noch ein wenig frische Luft. Und es ist ja nicht weit. << hatte sie gesagt und ein Lächeln aufgesetzt, obwohl ich gleichzeitig zum heulen zumute war.
Peggy und Mark hatten das Wohnzimmer aufgeräumt und saßen jetzt in der Küche, Mark ein Bier und Peggy einen Kakao vor sich stehen. Irgendwie hatte sie Lust auf etwas süßes bekommen.
>>Sag mal,findest du nicht, dass Annika zum Ende des Abends hin etwas merkwürdig war?<< fragte Peggy nach einer Weile und nippte an dem Heißgetränk. Mark schluckte und sah sie unbestimmt an. >>Wie meinst du das?<< - >>Naja, am Anfang war sie total lustig drauf, hat mit uns geplaudert und alles, und dann war sie auf einmal ganz still und in sich gekehrt. Ist doch komisch, oder?<< Mark wusste, dass er sich nichts anmerken lassen durfte. Peggy durfte um keinen Preis erfahren, was er Annika anvertraut hatte. Er schüttelte den Kopf. >>Also auf mich hat sie einen sehr fröhlichen Eindruck gemacht. Vielleicht hat sie ihren Freund vermisst. <<->>Ja…oder sie steht immernoch auf dich. << murmelte Peggy und beim Anblick ihrer düsteren Miene, musste Mark lachen. >>Das ist Quatscht, und das weißt du auch. Sie ist über beide Ohren in diesen Timo verliebt.<< - >>Ja, du hast ja recht. << sah Peggy ein und seufzte. >>Ich hoffe, das hält mit den beiden. << - >>Weil sie mir dann nicht zu nahe kommt?<< sprach Mark, wie so oft, ihre unausgesprochenen Gedanken aus und grinste. Peggy bedachte ihn mit einem finsteren Blick. >>Mistkerl!<< - >>Oh, wie recht du hast!<< antwortete er, stand auf und zog Peggy in seine Arme, ehe er sie küsste und ihr zärtlich über die Wange strich. >>Ich liebe dich. << flüsterte Peggy gerührt und Mark erwiderte ihren tiefen Blick. Seine Gedanken schweiften zurück zu seiner Unterredung mit Annika, über das, was er so unbeschreiblich gerne wollte: Peggy um ihre Hand anhalten. Sie war die Richtige, er spürte es einfach! Keine Sekunde mehr wollte er ohne sie sein! Und er wollte die Verbindung zwischen ihnen ein für allemal festigen. Aber wollte sie das auch? In absehbarer Zeit? Oder würde er sie überrumpeln und wohlmöglich zu schnell zu viel wollen?
>>>Und ich liebe dich! Du ahnst gar nicht, wie sehr. << sagte Mark leise und legte seine Stirn an ihre. >>Du ahnst es nicht!<<

Einige Wochen später saß Mark im Außenbereich eines kleinen Bistros in der Stadt und hielt nach Annika Ausschau. Er hatte sich mit ihr verabredet, um noch einmal ihre Ansicht zu seinem Vorhaben einzuholen. Peggy hatte heute Vorlesungen, also passte der Zeitpunkt gut. Es hatte ihn zwar irritiert, dass Annika ganz und gar nicht begeistert gewesen war, als er sie um ein Treffen gebeten hatte, doch er konnte sich denken, woran das lag. Sicher hatte sie Peggy gegenüber ein schlechtes Gewissen, dass sie sich mit ihm traf. Und ihm ging es ähnlich. Aber er legitimierte es für sich damit, dass es hier um die wichtigste und schönste und aufregendste Entscheidung seines Lebens ging, und die traf man eben nicht von heute auf morgen.
Er sah Annika, wie sie auf seinen Tisch zusteuerte, und lächelte ihr entgegen. >>Schön, dass du da bist. Willst du was trinken?<< - >>Nein, danke. Ich hab auch nicht so viel Zeit. << antwortete Annika und setzte sich. Ihr war das ganze so unangenehm! Sie wollte nicht mit Mark über diesen Heiratsantrag sprechen, sie wollte da am liebsten gar nichts von gewusst haben! Und gleichzeitig schämte sie sich unendlich, dass sie Peggy, ihrer besten Freundin, dieses große Glück noch immer nicht ganz gönnen konnte. Sie hatte es sich eingestehen müssen: Mark war ihr nicht egal, ganz und gar nicht. Sie konnte akzeptieren, dass er mit Peggy zusammen war, dass sie ein Kind zusammen hatten, aber eine Hochzeit? Das war so endgültig, so unwiderruflich … so beneidenswert! Ja, sie war neidisch auf Peggy. Neidisch und eifersüchtig, und das stimmte sie traurig.
>>Ich weiß gar nicht, was ich für dich tun
kann. << sagte Annika vorsichtig, als sie Marks erwartungsvollen Blick bemerkte. >>Du weißt doch, worum es geht. << erwiderte er, sie nickte langsam. >>Schon, aber … ich weiß nicht, wie ich dir da weiterhelfen soll. << - >>Sag mir einfach, was das erste ist, was du darüber

denkst. << bat Mark und Annika schluckte. Das erste, was sie dachte? Besser nicht … sie versuchte, zu lächeln. >>Es ist ziemlich verrückt. Und schön. Und sicher ein sehr romantischer Gedanke … << - >>Das klingt nach einem Aber?<< stellte Mark ein wenig ängstlich fest. >>Naja, ich finde den Zeitpunkt etwas schwierig. << gestand Annika, und ihr Herz klopfte bis zum Hals. Mark erwiderte nichts und sie setzte ihre Ausführungen fort. >>Peggy ist mitten im Studium, ihr habt Emelie, um die ihr euch kümmern müsst, du willst und musst irgendwann mal wieder arbeiten ... wie soll da noch eine Hochzeit hineinpassen?<< - >>Wir müssen ja nicht von jetzt auf gleich vor den Altar treten. << lenkte Mark ein. >>Es geht um den Antrag ansich. Ich will ihr einfach zeigen, dass ich sie nie wieder gehen lassen möchte! Und dass wir für immer zusammen gehören! << Annika wurde heiß bei diesen leidenschaftlichen Worten. Vielleicht hätte sie sich doch etwas zu trinken bestellen sollen, dann hätte sie etwas, an dem sie ihre zitternden Hände hätte festhalten können. >>Ich weiß, dass auch sie mich liebt. << fuhr Mark fort. >>Und trotzdem habe ich manchmal Angst, sie zu verlieren. << ->>Warum denn das? << war Annika überrascht. Sie wusste, dass Peggy Mark niemals aufgeben würde! Und jetzt, wo sie eine Tochter von ihm hatte erst recht nicht!
>>Weil ihr die Welt offen steht! Und weil sie jeden Tag mit anderen, gleichaltrigen jungen Männern zutun hat. Weil sie fantastisch aussieht! Es gäbe so viele Gründe … << Mark schluckte. Der Gedanke an eine Trennung von Peggy tat einfach zu weh. Er war unvorstellbar. Schnell besann er sich auf das eigentliche Gesprächsthema. >>Also meinst du, es ist zu früh für den Antrag?<< Annika hob hilflos die Schultern. Was sollte sie denn sagen? Sie hatte doch ihre Meinung schon kund getan. >>Ich weiß es nicht, wirklich. << - >>Du würdest bestimmt ihre Trauzeugin werden. << erwiderte Mark unvermittelt und lächelte, und Annika musste auch lächeln. >>Ja. Vielleicht. << - >>Und Sascha meiner! Und wir würden in einem schönen warmen Sommermonat heiraten, in einem Schloss am See feiern, die ganze Nacht, und Tauben fliegen
lassen … << Mark geriet so sehr ins schwärmen, dass Annika lachen musste. Trotz allem. >>Klingt sehr nach Aschenputtels Hochzeit. << - >>Peggy würde das gefallen. Sie ist doch so romantisch!<< - >>Oh ja, und wie!<< gab Annika ihm recht. Sie schwiegen eine Weile, und Annika nestelte an den Fransen ihrer braunen Lederhandtasche herum. Sie war furchtbar nervös. Und sie wusste, dass das an Mark lag, auch wenn sie sich dafür ohrfeigen könnte. Sieh es doch endlich ein, dass du niemals eine Chance bei ihm haben wirst, dachte sie und betrachtete Mark, der verträumt in die Gegend schaute. Sieh es ein, du doofe Kuh! Und außerdem bist du mit Timo zusammen …

>>Das Wichtigste ist, dass es unter uns bleibt, ja?<< riss Mark sie aus ihren Gedanken, sie schaute auf und nickte. >>Klar. << - >>Peggy darf nichts davon erfahren. << ->>Ich weiß. <<  - >>Versprich es mir. << Mark beugte sich vor und sah sie eindringlich an. Annika schluckte. Sein Gesicht war so nah … doch sie nickte abermals tapfer. >>Peggy erfährt nichts, versprochen!<< - >>Wovon erfahre ich nichts?<< hörte sie da urplötzlich die Stimme ihrer Freundin hinter sich. Sie drehte sich erschrocken um. Vor ihnen stand Peggy und sah auffordernd zwischen ihr und Mark hin und her. Hilflos blickte sie zurück zu Mark, der nicht weniger erschrocken aussah und blass geworden war. Ihr fiel keine Antwort ein.